Vor vollem Haus gewann der TSV Tröster Breitengüßbach das entscheidende Spiel gegen die TG Sprintis Veitshöchheim mit 85:68 und trifft nun im Finale auf die hapa Ansbach Piranhas.
Die Vorzeichen standen vor dem Spiel gut. Mit Erik Land kehrte Güßbachs Center zurück, der zuvor wochenlang krankheitsbedingt ausgefallen ist. So hatte Headcoach Mark Völkl elf Spieler zur Verfügung. Der Start in die Begegnung verlief sehr zäh, da sich beide Teams sehr schwer taten in der Offensive vernünftige Abschlüsse zu kreieren. Deswegen stand es nach drei Spielminuten lediglich 2:4. Anschließend übernahmen die Gelbschwarzen das Geschehen auf dem Parkett in der voll gefüllten Hans-Jung-Halle. Nieslon, Jebens und Dippold sorgten erstmals für eine Führung, 10:6. Zwar verkürzte Eisenberger für die Unterfranken per Dreier, aber Lorber konterte umgehend mit zwei Distanzwürfen binnen 30 Sekunden. Anschließend machte Jebens, den Veitshöchheim überhaupt nicht in den Griff bekam, einfach weiter. 14 Zähler gelangen dem TSV-Akteuer in den ersten zehn Spielminuten – genauso viele erzielten die Sprintis zusammen. Land und Trummeter sorgten schließlich für eine 29:14-Führung, was die Fans frenetisch bejubelten.
Im zweiten Spielabschnitt allerdings ein anderes Bild. Veitshöchheim hatte noch lange nicht aufgegeben und versuchte mit unterschiedlichen defensiven Mitteln den Rhythmus der Tröster-Truppe zu brechen. Mit Erfolg, denn den Hausherren gelangen nur noch 16 Zähler bis zur Pause. Es schlichen sich ein paar Fehler und Unkonzentriertheiten ein, die die Unterfranken gnadenlos bestraften. Hanisch und Berberich verkürzten in der 13. Spielminute auf 31:23, woraufhin TSV-Coach Völkl eine Auszeit nahm. Diese brachte den nötigen Effekt und seine Mannschaft kam wieder besser klar. Lorber und Jebens von der Dreierlinie, sowie Nieslon und Dippold mit jeweils zwei Zählern sorgten wieder für einen komfortableren Vorsprung, 41:27 (16. Min). Weiterhin wurde um jeden Zentimeter auf dem Spielfeld hart gekämpft, weswegen es in dieser Phase auch zahlreiche Fouls gab. Darunter litt logischerweise der Spielfluss, was aber auch typisch für ein „Do-or-Die“-Spiel ist. Bis zur Halbzeitpause kam die TG wieder auf 45:36 heran.
Im dritten Viertel wollten es die Gäste nochmal wissen und kamen fulminant zurück. Angeführt von Hanisch, Hoffmann und Eisenberger waren sie in der 24. Spielminute wieder auf fünf Zähler dran, 49:44. Kurze Zeit später verkürzten sie gar bis auf 54:52 und das Spiel drohte zu kippen. Im Stile einer Spitzenmannschaft verhinderte Breitengüßbach den Führungswechsel und zog in der Verteidigung selbst nochmal deutlich an. Dadurch gelangen Veitshöchheim bis zum Viertelende nur noch zwei Pünktchen, während auf der anderen Seite des Spielfeldes Jebens, Lorber und Trummeter mit einem 10:2-Run für eine beruhigende 64:54-Führung nach 30 Spielminuten sorgten. Die Fans der Gelbschwarzen waren begeistert und pushten ihre Mannschaft in dieser Phase extrem.
Im Schlussabschnitt ging es ständig hin und her. Erst baute die Tröster-Truppe den Vorsprung auf 69:56 aus, ehe die Unterfranken zur letzten Aufholjagd bliesen. Hanisch und Hoffmann verkürzten auf 69:63. Somit war fünf Minuten vor dem Ende noch alles offen. Ein Dreier vom überragenden Jebens, dem am Ende 31 Zähler gelangen, war die Initialzündung für alle in der Halle, dass hier für die Gäste nichts mehr zu holen ist. Nach einem weiteren Dreier von Nieslon mit Ablauf der Wurfuhr und einem Korbleger von Lorber führten die Hausherren mit 77:65 (37. Min), woraufhin Gäste-Trainer Ebert eine Auszeit nahm. Die Halle stand Kopf und feuerte ihre Mannschaft auch nach dieser Unterbrechung weiterhin lautstark an. Hanisch traf zwar nochmals einen Dreier, aber Trummeter und Jebens sorgten schlussendlich für den vielumjubelten 85:68-Endstand. Die Halle kochte und man feierte den 2:1-Halbfinalsieg und den gleichzeitigen Finaleinzug zusammen mit den Fans. Headcoach Mark Völkl sichtlich emotional nach dem Spiel: „Wenn mir jemand gesagt hätte, dass wir nach dem doch etwas größeren Umbruch im Sommer und den vielen Verletzungs- und Krankheitssorgen der letzten Wochen und Monate, so ein Spiel drei abliefern und uns das Publikum so unterstützt, hätte ich das nicht für möglich gehalten. Das ist schon Wahnsinn. Jetzt wieder im Finale zu stehen, das hätten wir uns niemals zu träumen gewagt. Ich bin unfassbar stolz auf meine Mannschaft, auf die vielen Helfer im Hintergrund und auf die zahlreichen Zuschauer in der Halle. Das ist für Güßbach, das ist für uns alle! Das Finale nun wieder gegen Ansbach, auch wenn wir heuer klarer Außenseiter sind, ist eine Zugabe. Kommt alle am Samstag in die Halle, unterstützt die Jungs und den Verein. Das haben wir uns alle gemeinsam verdient!“
Spiel eins der Finalserie gegen Ansbach findet am kommenden Samstag um 18 Uhr in der Güßbacher Hans-Jung-Halle statt, ehe dann die folgenden beiden Partien in der Weinberghalle in Ansbach (Freitag 11.04. und Sonntag 13.04.) stattfinden.
Breitengüßbach: Jebens (31/5 Dreier), Lorber (18/4), Nieslon (16/1), Trummeter (11/2), Land (5), Dippold (4), Bauer, Rümer, N. Stephan, C. Stephan, Wagner