Für die ersatzgeschwächten Aschaffenburg Baskets endete die Regionalliga-Saison am Samstagabend. Gegen den TSV Nördlingen kam es zum Entscheidungsspiel um den ersten Tabellenplatz der Relegation. Am Ende musste sich die Mannschaft von Trainer Jerome Schaefer auf den letzten Metern mit 84:90 geschlagen geben und verpasste damit den Sprung auf Platz eins.
Funken Hoffnung bestand
Mit dem Abstieg hatten die Baskets seit drei Spielen nichts mehr zu tun. Dementsprechend wurde der Kader vor Saisonende schon etwas ausgedünnt. Profi Miller-Jose verließ für einen neuen Vertrag in der Heimat die Mannschaft, Lukac und Cosic wurden für die letzten beiden Saisonspiele ebenfalls freigestellt. Touré fehlte verletzt. Dennoch bestand noch ein Funken Hoffnung, dass man die kleine Meisterschaft in den Playdowns am letzten Spieltag ergattern könnte. Die Ausgangssituation ließ die Hoffnung zu. Bei einem Sieg in Nördlingen und gleichzeitiger Niederlage der Uniriesen aus Leipzig hätte man die Tabellenführung in der letzten Minute zurückerobern können. Die Sachsen trugen im Parallelspiel ihren Teil dazu bei und verloren gegen gallige Schwabinger.
Baskets geht spät die Luft aus
Dass das Spiel eine Herausforderung wird, war bereits bei einem Blick auf den Spielbogen klar. Da die U 18 am Wochenende um die bayerische Meisterschaft spielte, konnte der Kader nicht mit den Talenten aufgefüllt werden. Dementsprechend reisten die Aschaffenburger mit sieben Spielern nach Nördlingen, aus dem ständigen Kader waren nur Obanor, Fehl, Kröner und Jeßberger vertreten. Es hing also an der Tagesform und Fitness der Dauerbrenner der Baskets.
Beiden Mannschaften merkte man überraschenderweise zum Start keine Nervosität an. Die ersten beiden Würfe fanden ihren Weg ins Ziel, am Ende des ersten Viertels führten die Baskets hauchzart mit 23:21. Das Momentum der Partie pendelte hin und her. Am Ende standen elf Führungswechsel auf dem Papier. Keine der Mannschaften führte mit mehr als acht Punkten. Über die Viertel zwei und drei blieb die Partie komplett auf Augenhöhe.
Remis vor letztem Viertel
Zum Start vom letzten Viertel stand es 68:68 - die Tabellenführung entschied sich in den letzten zehn Minuten der Spielzeit 24/25. Direkt zu Beginn des Schlussakts nahmen die Hausherren aus Nördlingen das Zepter in die Hand und verwandelten in kurzer Zeit zwei Dreier. Damit sorgten sie für einen Sechs-Punkte-Abstand. Die Truppe von Coach Schaefer zeigte sich davon zunächst unbeeindruckt und arbeitete sich erneut heran. Zwei Minuten vor Schluss übernahmen sie dann erneut die Führung mit 82:81. In den letzten zwei Minuten missglückten jedoch die Dreierversuche von Jeßberger, Kröner und Kytka.
Unter dem Korb unterlegen
Die Hausherren nutzten diese kurze Schwächephase, die wohl auch der schwindenden Frische geschuldet war, eiskalt aus und machten den Sack in letzter Minute zu. »Wir waren unterm Korb heute einfach unterlegen, mit Josef Eichler mussten wir einen Ex-Profi-Center kontrollieren, das war heute der ausschlaggebende Faktor«, so der Trainer. Damit gewann Nördlingen am Ende einer langen Saison die Playdowns der Regionalliga Südost. Die Aschaffenburger rutschen mit der Niederlage auf den vierten Platz. Wichtig ist jedoch, dass sie auch in der kommenden Saison wieder in der 1. Regionalliga Südost starten werden. »Wir wären Erster gewesen und sind jetzt Vierter, das ist natürlich ärgerlich, aber am Ende kommt es darauf an, dass wir nächstes Jahr wieder Regionalliga spielen«, fasste Jerome Schaefer die Partie nur leicht enttäuscht zusammen.
Main Echo, Alexander Rippberger