Die Spurs schlenderten mit ihrem Coach Sebastian Lange nach 20 Minuten zufrieden zur Halbzeitbesprechung in die Kabine. Langes Nürnberger Pendant Ricardo Cabezas hatte derweils ganz anderes im Sinn: Er "faltete" sein Team gleich an Ort und Stelle auf der Spielerbank zusammen. Lautstark machte er deutlich, was ihm am Auftritt seiner Schützlinge in dieser Halbzeit nicht gepasst hatte. Das war so einiges, denn Dachau führte zur Pause schon 50:27. Die Ansprache von Cabezas nutzte den Gästen allerdings nichts: Dachau war auch nach dem Wechsel klar der Herr im Hause und siegte hochverdient mit 96:73.
Drei Minuten waren erst gespielt, da musste Spurs-Coach Sebastian Lange seine erste Auszeit nehmen, angesichts eines nervösen 2:7-Starts seines Teams. Der Dachauer Coach fand aber offenbar die richtigen Worte, denn die Spurs legten in der Folge den Grundstein für den späteren Sieg. Mit einem 10:0-Zwischenspurt holten sie sich die Führung, die sie fortan nicht mehr hergeben sollten. Mit einer laufintensiven Verteidigung machten die 65er Nürnberg das Leben schwer. Und vorne setzten sich vor allem die langen Sebastian Wolf und Paul Wellhäuser immer wieder korbnah durch.
Nach dem verkorksten 2:7-Auftakt führten die Dachauer so zur ersten Viertelpause bereits deutlich mit 27:12. Nürnberg konnte zwar noch einmal verkürzen (27:22/4.), doch dann kam der Spurs-Express ins Rollen und war nicht mehr aufzuhalten: Erneut war es dabei mit Wolf und Wellhäuser die lange Garde von 1865, die von den Nürnbergern nicht in den Griff zu bekommen war.
Auf der Gegenseite machte der 2,05-Meter-Mann Farid-Karim Ouro-Buram (4) keinen Stich in der Offensive, und auch Routinier Kevin Weibert (12) konnte sich nicht entfalten. Entscheidend war allerdings, dass die Spurs den gefährlichen Dreier-Schützen des Post SV buchstäblich auf den Zehen standen: Nur zweimal trafen die Gäste so in Halbzeit eins von hinter der Dreipunktelinie. "Die Jungs haben den Plan sehr gut umgesetzt, die Distanzschützen von Nürnberg aus dem Spiel zu nehmen", freute sich Spurs-Coach Lange.
Die Gastgeber blieben auch in der zweiten Hälfte konzentriert und hielten Nürnberg auf Abstand. Neben Wolf und Wellhäuser punkteten auch Routinier Steffen Haberland sowie Ioannis Karafevgas (4 Dreier) und Paul Bruch zweistellig. Da machte es auch nichts, dass Lange nun munter durchwechselte, es kam nie ein Bruch ins Spiel der Dachauer, bei denen sich elf von zwölf eingesetzten Akteuren in die Korbschützenliste eintrugen.
Erst als die Spurs angesichts des deutlichen Vorsprungs spät im Spiel die Zügel in der Verteidigung etwas schleifen ließen, blitzte die Stärke der Gäste auf: Allein acht Mal trafen die Nürnberger in der zweiten Halbzeit noch von hinter der Dreipunktelinie.