Hart umkämpfter Spurs-Sieg gegen Leitershofen

Es ist weniger als eine Minute zu spielen, als sich das Regionalligaspiel der Dachau Spurs gegen die Kangaroos aus Leitershofen entscheidet. Es ist eine Szene, die symptomatisch für den Spielverlauf ist. Die Dachauer liegen in einem dramatischen Schlagabtausch nur zwei Punkte vorn, als sie im Rückraum den Ball gegen die attackierenden Gäste verlieren. Als die Kangaroos zum Schnellangriff durchstarten, kann ihnen nur Dachaus Sebastian Wolf folgen, der sich drei Leitershofenern gegenübersieht. Das reicht: Wolf zwingt die heranstürmenden Kontrahenten zu einem kapitalen Fehlpass und wird so zum Matchwinner in einem hart umkämpfen 74:68 (43:33)-Sieg der Dachauer. Durchatmen bei den 1865-Basketballern: „Das war heute so wichtig“, räumte ein erleichterter Coach Sebastian Lange ein.

Symptomatisch war die entscheidende Szene des Spiels gleich aus mehreren Gründen. Zum einen stand sie für den enormen Aufwand, den die Augsburger Rückraumspieler in der Defensive betrieben. Spätestens ab der Mittellinie übten die Kangaroos gewaltigen Druck auf den Ballführenden aus, ja: nicht selten bekam es der Dachauer Spielmacher schon im Rückfeld mit zwei Gegenspielern zu tun. Die Gäste zwangen so die Spurs zu vielen Ballverlusten.

Dass Leitershofen die Ballgewinne kaum einmal zu schnellen, einfachen Abschlüssen im Fastbreak ummünzen konnte, war dem enormen läuferischen Einsatz der Hausherrn zu verdanken, die nach Ballverlusten stets gedankenschnell zurück in der Verteidigung waren.

Dass der lange Sebastian Wolf an der entscheidenden Aktion beteiligt war, konnte ebenfalls nicht überraschen. Wie immer ein absolutes Vorbild in Sachen Einsatz meldete der 23-Jährige die Leitershofer Langen in der Verteidigung komplett ab, erarbeitete sich ungezählte Offensivrebounds und wurde mit 25 Punkten auch der beste Scorer auf dem Feld.

Sein bestes Spiel im Trikot der Spurs machte zudem der mit Doppellizenz auflaufende Ioannis Karafevgas. Spektakulär seine fünf Dreipunktetreffer in der ersten Hälfte, die dazu beitrugen, dass Dachau nach 20 Minuten klar mit zehn Punkten (43:33) führte. Der 20-Jährige bewies wie seine Mitspieler in der Schlussphase aber auch gute Nerven, als er vier von fünf Freiwürfen verwandelte und die Dachauer den Sack von der Linie zumachten. Einen Tag vor seinem 20. Geburtstag sammelte Karafevgas 24 Punkte.

Ein extra Lob gab es für die Guards der 65er von ihrem Coach Sebastian Lange: „Ich habe gewusst, dass sie es heute richten würden!“ Im Vergleich zur klaren Hinspielniederlage waren die Spurs jedenfalls nicht wiederzuerkennen und rissen die heimischen Fans mit ihrem kämpferischen Auftritt in der Jahnhalle immer wieder zu Ovationen mit.

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