Nicht schön, aber enorm wichtig – so lässt sich der knappe Auswärtssieg der Münchner am Samstagabend beim Tabellenschlusslicht aus Mittelfranken wohl am treffendsten zusammenfassen. In einer von starken Defensive geprägten Partie setzte sich der Aufsteiger am Ende verdient mit 55:60 durch.
Das Trainergespann Philip Gatza und Nora Schlechtweg hatte sein Team bereits im Vorfeld auf eine Low-Scoring-Begegnung eingeschworen, in der vor allem die kleinen Details entscheidend sein würden. Nach der deutlichen Niederlage in Vilsbiburg fanden die Coaches in der Trainingswoche die richtigen Worte. Allen Beteiligten war klar, dass das Rückspiel gegen Neustadt deutlich umkämpfter verlaufen würde als das Hinspiel – und dass der Sieg nur über harte Arbeit zu holen sein würde.
Die Anfangsphase gestaltete sich entsprechend zäh. Nach fünf gespielten Minuten stand es gerade einmal 3:3. Zwar ließen die Münchner den Ball gut laufen, doch der Korb schien wie vernagelt. Routinier Basti Ebertz war es schließlich, der den offensiven Knoten platzen ließ und zunehmend Verantwortung im Scoring übernahm. 19 der 29 Münchner Punkte bis zur Halbzeit gingen auf sein Konto, die Gastgeber fanden kaum ein Mittel gegen ihn. Allerdings erspielten sich die großgewachsenen Neustädter durch Jenniat und Winkelspecht immer wieder zweite Wurfchancen, sodass es lediglich mit einer knappen 24:29-Führung in die Pause ging.
Auch nach dem Seitenwechsel blieb die Partie umkämpft und von zahlreichen Führungswechseln geprägt. Die Intensität in beiden Verteidigungen nahm weiter zu, es kam immer wieder zu kleinen Nicklichkeiten und Diskussionen – hart, aber stets fair und respektvoll.
Vier Minuten vor dem Ende übernahmen die Gastgeber beim Stand von 50:48 noch einmal die Führung. Die Münchner bewahrten jedoch die Ruhe. Spielmacher Jacopo Marchesan zog klug die Fäden im Aufbau und verteilte den Ball sicher. Es folgte ein entscheidender 0:9-Lauf, der das Spiel zugunsten der Gäste drehte. Erneut war es Basti Ebertz, der beim Stand von 50:54 Verantwortung übernahm und einen Dreier aus rund anderthalb Metern hinter der Linie zur Vorentscheidung versenkte. Neustadt nahm noch einmal eine Auszeit und verkürzte durch einen Treffer von Winkelspecht auf 53:57. In der Schlussphase schickten die Hausherren die Münchner mit Stop-the-Clock-Fouls zwar noch an die Freiwurflinie, doch der wichtige Auswärtssieg geriet nicht mehr in Gefahr.
Headcoach Philip Gatza nach der Partie:
„Wir sind sehr happy und ich bin sehr stolz auf mein Team. Das war ein echter Arbeitssieg, den wir dringend gebraucht haben. Kompliment an Neustadt – ihr Tabellenplatz spiegelt ihr Potenzial aus meiner Sicht in keiner Weise wider.
Jetzt machen wir erst einmal zwei Wochen Pause, genießen die Feiertage und laden die Akkus wieder auf. Das haben sich die Jungs verdient.“



