Das Basketballjahr 2023 geht zuende, Jahns Herren-1 verabschiedet sich in die Winterpause. Es war sportlich unbestritten ein Sahnejahr für die Mannschaft, die seit 2021 von Timo Heinrichs und Flemming Stie betreut wird und sich direkt im ersten Post-Lockdown-Jahr aus der Bayernliga katapultierte. Die Premierensaison in der zweiten Regionalliga sollte gleich die letzte sein, in diesem Frühjahr konnte der Aufstieg in die erste Regionalliga bejubelt werden – die Liga, auf die man all die Jahre hingearbeitet hatte. Dort erst einmal angekommen, so der Plan, müsste man mächtig Lehrgeld zahlen, würde sich durch den Wettbewerb aber auch rasant weiterentwickeln.
Dass man mit fünf Siegen und einer klar positiven Korbbilanz in die Winterpause geht, war indes nicht vorgesehen. Jahns positive Entwicklung nahm ausgerechnet in der Offseason 2023 noch einmal richtig Fahrt auf. In Anbetracht nahender sportlicher Herausforderungen machte der Trainingseifer Riesensätze, plötzlich sind immer alle Mann im Training, plötzlich sieht man eine hochfrequentierte Fitnessraum-Nutzung. Die Folgen sieht jeder, der diese Saison Jahn-Spiele anschaut: Die Mannschaft wächst mit ihren Herausforderungen, wird jedes Spiel besser und bringt selbst die Spitzenteams wie Nördlingen an den Rand einer Niederlage.
Womit wir beim vorweihnachtlichen Zock an diesem Samstag angelangt sind. Die Nördlinger, nach inzwischen acht Siegen in Folge an der Spitze des Power-Rankings, gewannen am Ende (77:85), mussten sich dafür aber bis zum Schluss strecken. Noch zur Halbzeit lag Jahn hauchdünn in Führung (42:41). Nur das dritte Viertel hatte einen klaren Sieger (14:25 aus Jahn-Sicht), ansonsten konnte man einen ausgeglichen Wettbewerb begutachten, der ebenso in die andere Richtung hätte kippen können. Dafür hätte man wahlweise Glück oder ein wenig besseren Zugriff in der Defensive haben müssen, der an diesem Tag gemeinsam mit einigen der besten Jahn-Verteidiger fehlte (Torsten Walter, Jakob Stolte, Pirmin Gaißer und Mateo Jukic waren allesamt nicht dabei).
Denn es hätte einen Löschzug gebraucht, um die aktuell brandheißen Nördlinger abzukühlen. Jahn hatte nur feuchte Taschentücher parat. In den drei Spielen zuvor scorten die Schwaben im Schnitt 94 Punkte, 34 davon kamen von US-Profi Scott Stone. Die Münchener spielen die beste Defense der Liga, konnten ohne oben genannte Abwehrkräfte die Kreise der Nördlinger aber nur ein wenig einengen und mussten zusehen, wie ihre Gegner Punkt um Punkt von der Freiwurflinie sammelten (20/22). 85 zugelassene Punkte für Nördlingen, davon 31 von Stone – nicht übel bei dieser Vorgeschichte, aber eben auch nicht gut genug, wenn man selbst nur jedes vierte Spiel die 85-Punkte-Marke knackt.
Kimm guat hoam, 2023! Die Herren-1 sind als nächstes am 13.01. gegen Vilsbiburg gefordert (Heimspiel, Tipoff 17:30). Für die Leistung im ersten Spiel nach der Weihnachtsgans sei jetzt schon um Entschuldigung gebeten, aber das geht dem Gegner ja genauso. Wir freuen uns auf 2024! Die Zuschauer können sich ebenfalls freuen, eine so junge und talentierte Truppe weiter wachsen zu sehen, mit all den Erfolgen und Misserfolgen, die auf dem Weg nach oben dazugehören. Bis denne!