Mit breiter Brust nach zwei Heimsiegen reisten die Regionalliga-Herren des TSV Nördlingen zum Tabellenletzten nach Neustadt, taten sich dort aber zunächst schwer, ihren Rhythmus zu finden. Früh setzte Coach Imreh auf die physischen Vorteile von Josef Eichler und Robin Seeberger unter dem Korb, die für einen ersten Vorsprung sorgten. Defensiv fehlte anfangs jedoch die nötige Konsequenz, wodurch die Gastgeber in Schlagdistanz blieben. Erst als die Schwarzenberger-Brüder offensiv Akzente setzten, zog der TSV leicht auf 21:12 davon. Neustadt fand jedoch über erfolgreiche Distanzwürfe ins Spiel zurück, während Lukas Hahn und Kristian Ortelli mit erfolgreichen Drives dagegenhielten. So ging Nördlingen mit einer moderaten 25:18-Führung in die erste Pause.
Im zweiten Viertel entwickelte sich ein offensiver Schlagabtausch, bei dem vor allem Nördlingens Neuzugang Daniele Minguillon von außen heiß lief. Unterstützt von Eigengewächs Julius Kluger und erneut Eichler hielt der TSV an der Führung fest. Allerdings bekam man Neustadts Spielmacher Manuel Rockmann kaum unter Kontrolle, der im Alleingang zahlreiche Punkte markierte und sein Team bis zur Halbzeit auf 41:46 heranbrachte.
Mit dem Wissen um zuletzt starke zweite Halbzeiten startete Nördlingen selbstbewusst in den dritten Abschnitt. Minguillon blieb weiter treffsicher, während Ortelli per Korbleger und von der Linie wichtige Zähler sammelte. Dennoch verhinderten leichtfertige Ballverluste und defensive Unkonzentriertheiten eine klarere Führung. Neustadts Kapitän Christian Bittel nutzte diese Phase konsequent und hielt sein Team im Spiel. Mit einem 17:17 endete das Viertel ausgeglichen, sodass der TSV nur mit 63:58 in die Schlussphase ging.
Erst im letzten Viertel griff Nördlingens Defensive entschlossener zu. Die Hausherren fanden nun seltener freie Würfe, und die TSV-Schlüsselspieler wurden gezielt kontrolliert. Kapitän Eichler setzte mit zwei Dreiern ein starkes Zeichen, erneut gefolgt von Minguillon. Auch der zweite Neuzugang Maurice Delage punktete unter dem Korb und der Vorsprung wuchs zwischenzeitlich auf 74:62. Doch Neustadt bäumte sich durch schnelle Aktionen von Winkelspecht und Rockmann nochmals auf und verkürzte auf 69:74. Nach einer Auszeit übernahm Bene Schwarzenberger offensive Verantwortung und schloss mehrfach souverän ab. In den letzten Sekunden sicherte Nördlingen an der Freiwurflinie den Erfolg ab. Den Schlusspunkt setzte Minguillon mit seinem finalen Dreier zum 88:74-Endstand und krönte seine Leistung als bester TSV-Scorer mit 26 Punkten.
Damit feiert Nördlingen den dritten Sieg in Serie und bleibt gemeinsam mit Ansbach und Jahn München an der Tabellenspitze. Besonders Minguillon steigerte sich erneut, Eichler überzeugte mit 19 Zählern und neun Rebounds, während Ortelli und Schwarzenberger wichtige Impulse im Aufbau lieferten. Erneut waren eine gesteigerte Verteidigung in der zweiten Hälfte sowie eine starke Freiwurfquote im Schlussviertel der Schlüssel zum Erfolg. Nun geht es in der heimischen Hermann-Kessler-Halle im Spitzenduell gegen Jahn München darum, die Serie weiterzuführen.
(MS)
