Der Träger der Roten Laterne - der VfL Treuchtlingen - gastiert am Sonntagnachmittag (16 Uhr) bei den Aschaffenburg Baskets in der Goldbacher TV-Sporthalle. Gegen den Tabellenletzten aus Mittelfranken könnten die Baskets in der Abstiegsrelegation der 1. Regionalliga einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen.
Die erste Hürde nahmen verletzungsgeplagte Aschaffenburger vergangenes Wochenende gegen die ebenfalls im Tabellenkeller angesiedelten Augsburger. Dabei rangiert Augsburg und Treuchtlingen mit jeweils zwei Siegen auf Tabellenplatz sieben und acht. Mit einem Sieg über die nun anreisenden Mittelfranken könnten die Baskets mit drei Siegen und sechs Punkten davonziehen und dürften dann bei verbleibenden sechs Partien mit dem Abstieg wenig zu tun haben.
Kein Selbstläufer
Genauso wie die Partie gegen Augsburg, wird aber auch die Partie gegen Treuchtlingen kein Selbstläufer. Es ist ein erneutes Kampfspiel zu erwarten, wie üblich in den Relegationsspielen. Genau das haben die Zuschauer bereits gegen mutige Augsburger gesehen. Zu allem Übel sind die beiden Zielspieler und Topscorer Leo Cosic und Isaac Miller-Jose nach wie vor fraglich für die Partie. Um deren Ausfall zu kompensieren, muss das Spiel über die dynamischen Guards der Baskets aufgezogen werden. Dass das für manche Spieler auch eine Chance sein kann, sich in den Vordergrund zu spielen, zeigte vorige Woche vor allem einer: Isaac Obanor. Der 22 Jahre junge Guard der Aschaffenburger zeigte gegen Augsburg eine seiner besten Saisonleistungen. In der Hauptsaison hakte es bei Obanor hier und da noch etwas. Knapp acht Punkte pro Spiel (Ligadurchschnitt: 7) bei einer Dreierquote von nur 15 Prozent (29 Prozent) wirken im Vergleich zum Rest der Liga nicht besonders berauschend. Auch die Freiwurfquote und Rebounds pro Spiel scheinen nicht unbedingt überzeugend zu sein. Das Spiel der Baskets ist aber auch eher auf die physisch dominanteren Miller-Jose und Cosic ausgelegt. Obanor kommt dabei eine eher zurückhaltende Rolle zu.
Was sich verändert hat, ist meine Einstellung - ich will gerade einfach gewinnen.
Umso erstaunlicher ist, dass er diese Lücke im ersten Spiel der Playdowns derart gut geschlossen hat. Mit 17 Punkten, 8 Rebounds, 3 Assists, 3 Steals, 2 Blocks und keinem Turnover war er gegen die Augsburger ein dominanter Akteur. »Ich hab' mich in den letzten Wochen durch Einzeltrainings nochmal verbessern können und das zahlt sich jetzt in den Playdowns aus«, sagte Obanor. Auffällig war vor allem, mit welchem Selbstbewusstsein er aufgetreten ist. Er schnappte sich die Bälle, gab Anweisungen und steuerte einige Big Plays, wie einen wirklich sehenswerten Block, zum Sieg der Aschaffenburger bei. Am Sonntagnachmittag um 16 Uhr wird sich zeigen, ob er diese Leistung bestätigen kann oder bei einem erneuten Ausfall der beiden Leistungsträger sogar bestätigen muss. An der nötigen Motivation scheint es bei Isaac Obanor jedenfalls nicht zu mangeln. »Was sich in den letzten Wochen verändert hat, ist meine Einstellung - ich will gerade einfach gewinnen.«
Main Echo, Alexander Rippberger