Bislang verläuft der Saisonstart der Aschaffenburg Baskets holprig. Nach einem Sieg im Auftaktspiel mussten sie sich in den letzten beiden Partien geschlagen geben. Mit neuer Mannschaft und ohne großen Spieler war das auch absehbar. Ausgerechnet jetzt steht das Auswärtsspiel beim absoluten Ligafavoriten TG Sprintis Veitshöchheim an. Doch genau diese klare Rollenverteilung könnte eine Chance für die Mannschaft aus Goldbach sein.
Der vor der Saison angepriesene Dauerfavorit Veitshöchheim bestätigt auch dieses Jahr wieder seine bestechende Form und zeigt, dass an ihm kein Weg vorbeiführen wird. Warum das so ist? Im Kader der Veitshöchheimer finden sich beinahe jede Saison Altmeister aus den ersten beiden Spielklassen, die ihre Karriere in der BBL oder der ProA bereits beendet haben oder den Sprung in diese Ligen nicht geschafft haben, aber die gesamte Jugendzeit in Leistungszentren verbracht haben.
Die Top-Verpflichtung ist Felix Hoffmann. Der 1,95 Meter große Small Forward der Veitshöchheimer hat erst im Juni im Alter von 35 Jahren seine Bundesliga-Karriere beendet. Bis dahin sammelte der Würzburger 220 Spiele in der Bundesliga. Seine Bedeutung bei Würzburger Baskets wird besonders deutlich, wenn man sich sein Abschiedsspiel anschaut. In der Halle gab es Standing Ovations. Er selbst hatte Tränen in den Augen. Doch das besondere Highlight war, als an der Hallendecke sein Trikot auftauchte. Es sollte das erste Trikot sein, dass zu Ehren eines Spielers gehisst wurde.
Doch ganz konnte die Würzburger Legende nicht auf den Basketball verzichten, denn keine drei Monate später lief er schon für die Veishöchheimer auf und schlug direkt ein. 23 Punkte erzielte er im Schnitt, zeigt sich treffsicher und fit - verlernt hat er in den drei Monaten nicht viel.
Auch im Spitzenspiel vergangene Woche, als sich die beiden bis dato ungeschlagenen Mannschaften Breitengüßbach und Veitshöchheim begegneten, lief Hoffmann erneut zur Hochform auf. Beim 71:63 Sieg seiner TG steuerte er 22 Punkte und 13 Rebounds bei. Die jungen Aschaffenburger stehen am Wochenende vor einer Mammutaufgabe.
Außenseiterchance ist da
Doch gerade in der Außenseiterrolle könnte für die Baskets eine Chance liegen. Für Außenstehende dürfte klar sein, dass Veitshöchheim als klarer Favorit in die Partie geht. Alle ihre drei Spiele gewannen sie souverän. Die Playoffs sind ihr klar definiertes Ziel, die Partie gegen die Aschaffenburger ein Pflichtsieg.
In der vergangenen Saison hat sich aber bereits gezeigt, dass diese Situationen den Korbjägern um Kapitän Jeßberger liegen. Gerade die jungen Spieler im Kader können in solchen Partien befreiter aufspielen und von Altmeistern wie Hoffmann lernen. Das Ziel liegt darin sich gut zu verkaufen und sich peu à peu aus der Formkrise herauszuspielen.
Ob das gelingt zeigt sich spätestens bei Tip-Off in der Dreifachhalle am Samstag um 19 Uhr.
Main Echo, Alexander Rippberger