Als wir eingeschneit waren

Welch ein Tag, dieser 02. Dezember! Ganz München liegt unter einer Schneedecke begraben, bis auf die U-Bahnen sind sämtliche Öffis lahmgelegt. An so einem Tag kann man nur zocken. Entweder auf der Konsole oder in der Halle. Jahn Münchens Herren-1 und Gegner Neustadt an der Aisch entschieden sich für letzteres, wohl wissend, dass nichts nerviger ist als die Suche nach Nachholterminen. Neustadt fuhr pünktlich los, Spieler und Fans gemeinsam in einem Reisebus, der problemlos an der Halle ankam und sich irgendwie einen Stellplatz in den Schneemassen auf dem Parkplatz freifuhr. Noch mehr Einsatz als Neustadts Busfahrer zeigte Christian Linie Moore. Der Jahn-Spieler kommt ansonsten via Eisenbahn aus Rott am Inn. Weil bekanntlich keine Züge fuhren, setzte er sich kurzerhand aufs Fahrrad (!) und fuhr die 40km (!) bis zur Halle als Warmup. So viel Bock muss man erst einmal haben.

An Bock mangelte es den Jahnlern an diesem Tag allgemein nicht. Das Reboundduell ging zwar erneut an den Gegner, der an Länge und Masse unterm Korb weit überlegen war. Jahn hielt aber tapfer dagegen, vor allem die ProB-Nasen Benjamin Sadikovic (11 Rebounds) und Mateo Jukic (10), und verlagerte das Spiel dadurch erfolgreich auf die Spielfelder, die man beherrscht: das Eins-gegen-Eins auf den Außenspieler-Positionen und das Umschaltspiel. Immer wieder errang die Jahn-Presse Ballgewinne, die in vielen Fastbreaks endeten, welche wiederum oft nur durch taktische Fouls zu stoppen waren. Jahns athletische Guards standen dauernd an der Freiwurflinie und trafen hochprozentig, besonders Jonas Sauer (8/8) tat sich hier hervor. Zur Geschichte des Spiels gehört auch, dass beide Mannschaften mit Distanzwürfen wenig Glück hatten. Weder die Münchener (6/28), erst recht nicht die Neustädter (3/33) konnten hier zuverlässig punkten.

Das Spiel hatte seine statistisch normalen Schwankungen, Jahns leichte Überlegenheit zog sich aber wie ein roter Faden bis zum Ende durch. Bis auf zwei fürchterlich bräsige Minuten direkt nach der Halbzeit, die zur einzigen Jahn-Auszeit führten, diktierten die Männer in Gelb das Tempo. So wuchs der Vorsprung langsam, aber sicher in Richtung Zweistelligkeit. Das war das optionale Wunschszenario unten allen Spielzielen, denn damit hätte man den direkten Vergleich gesichtert (das Hinspiel ging mit neun Punkten verloren) und ein weiteres Pölsterchen im Abstiegskampf angelegt. Am Ende gewinnt Jahn mit 77:59 in einem Spiel, das die Zuschauer lange fesselte, aber nicht bis zur letzten Sekunde. Im durch KI erzeugten Bericht in der Swish-App liest sich das so: „Obwohl TS Jahn München eine beeindruckende Leistung zeigte, konnte ONLINEPRINTERS Neustadt a.d. Aisch letztendlich den Sieg davontragen. Ein hochspannendes Match, das die Zuschauer bis zur letzten Sekunde fesselte.“

Die Freunde des Basketballs kommen schon bald wieder auf ihre Kosten: Am Freitagabend (08.12., 20:00) empfängt Schwabing ihre zwuckeligen Nachbarn im Asam-Gymnasium. Ein Anschauen sowohl des Spiels als auch des KI-Berichts danach wird wärmstens empfohlen.

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