Es war ein für die Spurs ausgesprochen bitteres Ende eines kleinen Basketballfests in der Dachauer Jahnhalle. Bis drei Sekunden vor Schluss waren sie im gesamten Spiel nicht einmal in Rückstand geraten, um beim Stand von 81:81 den Knockout hinnehmen zu müssen: Weilheims Bester, Sebastian Betz, hatte Momente zuvor mit einem Dreipunktewurf den Ausgleich geschafft und traf nun erneut mit einem Halbdistanzwurf - der 40-jährige ehemalige Profi war der Matchwinner. Die Zuschauer in der Jahnhalle hatten zuvor einen rasanten Schlagabtausch in diesem Duell der Tabellennachbarn der 2. Regionalliga gesehen. Dachau legte vor, Weilheim antwortete - nach diesem Muster entwickelte sich ein atemberaubendes Spiel. In dem Routinier Betz vom Start weg eine tragende Rolle beim Gast übernahm. Die Spurs schafften es weder mit Manndeckung noch mit Zonenverteidigung, die Kreise des 40-Jährigen entscheidend zu stören. Der 1,98 Meter große Allrounder war im Eins-gegen-Eins nicht zu stoppen, und wenn er von der 1865-Verteidigung gedoppelt wurde, fand er stets den frei werdenden Mitspieler. Dass die Dachauer dennoch das Spiel dominierten, war einem in der Offensive starken Rückraum zu verdanken. Aufbauspieler Valentin Wirth, Ioannis Karafevgas und Erik Wester setzten die meisten Akzente. "Erik hat ein super Spiel gemacht und uns mit seinen Treffern im Spiel gehalten", sagte Spurs-Coach Sebastian Lange. 29 Punkte bedeuteten Saisonbestleistung für den 24-Jährigen, der den Ball allein acht Mal von hinter der Dreipunktelinie versenkte. Mehrmals setzten sich die 1865er ab, stets arbeiteten sich die Weilheimer wieder heran. 35:26 (16.), 53:44 (26.), 66:53 (32), 74:65 (37.) - die Gäste antworteten jedesmal mit einem kleinen Lauf und glichen schließlich in der Schlussminute erstmals aus. Dass es Betz, mit 25 Punkten Topscorer der Weilheimer, vorbehalten blieb, den Siegtreffer zu erzielen, war natürlich passend. Nicht zu stoppen war im Schlussviertel auch Weilheims Kapitän: Alexander Thumser markierte allein in diesen letzten zehn Spielminuten 16 Zähler, darunter drei Dreier, die meisten seiner Würfe waren relativ unbedrängt. Das kritisierte auch der Dachauer Coach: "Am Ende lag es an ein paar Nachlässigkeiten in der Defense, wo wir oft gerade in der Zone einen Schritt zu spät waren. Und in der Crunchtime müssen wir einfach abgezockter spielen."