Es war über weite Strecken eine zähe Angelegenheit, doch die Dachau Spurs setzten sich sicher durch: Mit 72:60 (32:27) schlugen die Basketballer des TSV Dachau 1865 die Passau White Wolves vor allem dank einer funktionierenden Verteidigung. Mit 4:3 Siegen klettern die Spurs wieder auf Platz vier der 2. Regionalliga.
Ein kleines Häuflein war es, das sich da auf dem hinteren Korb in der Jahnhalle aufwärmte. Der Tabellenvorletzte war nur mit sechs Spielern aus Niederbayern angereist, kam zudem wegen der schwierigen Straßenverhältnisse auch erst gut eine halbe Stunde vor Spielbeginn in Dachau an. Es schienen ungleiche Voraussetzungen zu sein, die Kräfteverhältnisse und damit der Ausgang dieses Spiels vorbestimmt.
Diese Rollenverteilung setzte sich vielleicht auch im Unterbewusstsein des ein oder anderen Dachauer Spielers fest, was der Konzentration und dem Einsatzwillen natürlich nicht gerade zuträglich war.
Jedenfalls entwickelte sich zunächst ein zähes Duell, das auf beiden Seiten viele Schwächen offenlegte. Schrittfehler, Fehlpässe, danebengesetzte Korbleger, eine schwache Wurfquote – der Unterhaltungswert dieser Partie war zumindest in der ersten Hälfte arg begrenzt, den Zuschauern wurde Basketball-Magerkost in der Jahnhalle vorgesetzt.
Dass die Spurs zur Halbzeitpause überhaupt führten, war zum einen der eigenen Defensive zuzuschreiben, die beispielsweise im zweiten Viertel nur sieben Passauer Punkte erlaubte, und zum anderen dem vorne wie immer treffsicheren Erik Wester, der 16 seiner insgesamt 21 Punkte allein in den ersten 20 Minuten sammelte, darunter vier Dreipunktewürfe.
Coach Igor Jurakic scheint in der Halbzeitpause dann doch die richtigen Worte zu finden, denn die 65er wirkten nach dem Wechsel deutlich entschlossener, zielstrebiger. Und auch die Fehlerquote hielt sich nun in Grenzen. In der Offensive lief jetzt viel über Manu Prediger und Adrian Lind, die sich vor allem korbnah durchsetzten. Siehe da: Der Vorsprung wuchs auf über 20 Zähler an (57:34/29.).
Dass die Passauer im Schlussviertel noch einmal etwas verkürzen konnten, war dann auch der Tatsache geschuldet, dass Jurakic seine Ankündigung wahr machte, die da lautete: „Wir wollten heute auch ein paar Sachen ausprobieren und ein bisschen experimentieren.“