Nur fünf Minuten lang schien es so, als ob die Kräfteverhältnisse gleich verteilt wären zwischen den Dachau Spurs und dem FC Bayern München III. Doch dann setzten sich die 1865-Basketballer kontinuierlich ab und ließen den Youngsters aus der Landeshauptstadt letztlich keine Chance. Der dritte Sieg im dritten Spiel bescherte den Spurs in der 2. Regionalliga Süd vorübergehend den dritten Tabellenplatz. Ob das mehr als eine Momentaufnahme ist, wird sich in den nächsten Wochen zeigen.
Es war keine überragende Leistung der Spurs gegen die überwiegend aus Spielern der Jugendbundesliga NBBL angetretenen Bayern. Es war aus Dachauer Sicht auch gar nötig, das Maximum abzurufen. Denn die sehr physisch agierenden Münchner hatten zwar in punkto Athletik Vorteile, agierten aber schlampig in der Offensive. Fehlpässe, mit einem Fuß auf der Auslinie stehend, schwache Wurfquoten – da kam bei den jungen Bayern einiges zusammen.
So hielten die Gäste weniger als fünf Minuten dagegen (8:8/4.). Danach setzten sich die 1865er mit vielen korbnahen Abschlüssen in der Offensive schnell ab. Zwischen der 8. und 14. Minute gelang der Mannschaft ein vorentscheidender 17:2-Zwischenspurt. Da schlossen die Spurs – allen voran Paul Bruch – vorne hochprozentig ab, während sie hinten den Gästen mit einer Umstellung in der Verteidigung den Zahn zogen: Die Dachauer störten den Spielaufbau und den offensiven Rhythmus der Gäste nun nachhaltig mit einer Zonenpressdeckung. Das schmeckte den Gästen ebensowenig wie die Halbfeld-Zonenverteidigung, mit der die 65er die Wege zum Korb zumachten.
„Die Zonenverteidigung und Presse haben ganz gut geklappt, aber wir haben am Ball einfach nicht intensiv genug verteidigt“, analysierte nach dem Spiel ein wie stets kritischer Spurs-Coach Sebastian Lange. Er freute sich über eine „insgesamt solide Leistung“. In der Offensive punktete nahezu jeder der zwölf eingesetzten Spieler. Einen Sahnetag hatte zudem Paul Bruch erwischt, der immer wieder erfolgreich zum Korb zog und rekordverdächtige 22 Punkte sammelte. „Paul hat ein super Spiel gemacht und in der Offensive gut den krankheitsbedingten Ausfall von Valentin Wirth kompensiert“, freute sich Lange.