Die BG TOPSTAR Leitershofen/Stadtbergen bleibt in der 1. Regionalliga Südost auch nach dem achten Saisonsieg ungeschlagen und untermauert dadurch ihre Tabellenführung. Bis der 73:66 (28:41) Sieg gegen die Haching Baskets aber feststand, bedurfte es einem harten Stück Arbeit. Denn mitunter liefen die Kangaroos zwischenzeitlich einem 20-Punkte Rückstand hinterher.
Sechs Wochen waren die Leitershofer coronabedingt aus dem Spielbetrieb gewesen, da besteht durchaus die Gefahr, dass eine Mannschaft ihren Rhythmus verliert. Noch dazu, wenn es schon vor der Partie personelle Hiobsbotschaften zu vermelden gibt. Bei der BG waren dies am Samstagabend Dominik Veney und Rückkehrer Lewis Londene, welche kurzfristig erkältet (kein Corona) passen mussten und die Liste der Ausfälle auf vier Spieler erhöhten. Und es begann tatsächlich richtig schlecht. Die Leitershofer fanden keine Bindung zum Spiel, waren in der Verteidigung oft einen Schritt zu spät und im Angriff wollte kein Ball in den Korb fallen. Die Münchner Vorstädter hingegen präsentierten sich sehr agil, ihr Spiel sah leicht, locker, einfach und kombinationssicher aus und mit Ligatopscorer Niklas Kropp hatten sie einen Akteur in ihren Reihen, der als Aufbauspieler mit 1,98 Meter Körpergröße kaum zu verteidigen war und die Dreier mit Anlauf aus bis zu neun Metern Entfernung in der Reuse versenkte. Das erste Viertel ging mit 21:10 an die Gäste, und als Kilian Strecker im zweiten Viertel mit dem ersten Stadtberger Dreier des Abends eine kleine Aufholjagd bis zum 28:32 startete, verzeichneten die Stadtberger erneut leichte Ballverluste. Diese nutzte Unterhaching mit einem weiteren 9:0 Lauf sofort eiskalt aus. In der ersten Halbzeit fand gerad ein Leitershofer Dreier bei 14 Versuchen den Ball in den Korb. Eine eher kreisligaverdächtige Quote von 7 Prozent.
Und auch nach dem Seitenwechsel wurde es zunächst nicht wirklich besser. Das Bemühen war den Kangaroos nicht abzusprechen, aber die Baskets waren weiter das bessere Team in der Stadtberger Sporthalle und bauten bis zur 24. Minute den Vorsprung auf zwanzig Punkte aus (51:31). Kaum einer der 320 Zuschauer in der Halle gab da noch viel auf die BG, die erste Saisonniederlage schien besiegelt. Langsam, aber sicher machte sich jetzt aber die veränderte Defensivformation der BG bemerkbar. Der zweite Dreier des Abend durch Alek Pikl läutete nun die Wende ein. Bis zum Ende des dritten Viertels wurde der Rückstand auf 46:54 verkürzt. Die Leitershofer wurden nun von Aushilfskapitän Max Uhlich angetrieben, auch Teathloach Pal war nun gut im Spiel. Es war jetzt ein anderes Spiel, geprägt von Einsatz und Kampf auf beiden Seiten. Und obwohl sich Haching heftig wehrte, schrumpfte deren Vorsprung zusammen. Marc Kaufeld sorgte dann in der 37. Minute mit 2 Freiwürfen für den Ausgleich zum 61:61. Jetzt war das Momentum auf der Seite der Kangaroos, man zog angetrieben vom Publikum auf 67:61 davon. Die Baskets verkürzten zehn Sekunden vor dem Ende nochmals auf 66:69, die folgenden Stop-Clock Freiwürfe verwandelte Leitershofen aber sicher und fuhr am Ende den hartumkämpften und sicherlich etwas glücklichen Sieg gegen einen sehr guten Gegner ein.
Am kommenden Samstag geht es jetzt in das formal letzte Vorrundenspiel der Südgruppe in Treuchtlingen, anschließend folgen dann jeweils binnen einer Woche die Nachholspiele in Rosenheim, zu Hause gegen Treuchtlingen und in Schwabing. Für die am 12. März beginnenden Play-Offs sind die Stadtberger rechnerisch bereits qualifiziert.
BG TOPSTAR Leitershofen: Strecker (6/2 Dreier), Pikl (5/1 Dreier), Pal (25), Topalovic (16/1 Dreier), Uhlich (9), Kaufeld (7), Westermeir (5/1 Dreier), Hack-Vazquez, Blankenburg.
Beste Werfer Haching: Kropp (33/5 Dreier), Schmitt (15).
Stimmen zum Spiel:
BG-Chefcoach Emanuel Richter: „Nach der langen Pause kamen wir nicht gut ins Spiel, das habe ich erwartet. Ich bin aber sehr stolz auf die Mannschaft, die in der zweiten Halbzeit auf dem Court alles gegeben hat. So ein Comeback muss man erst mal schaffen, das zeugt von Moral. Nun geht es darum, in den letzten vier Spielen den ersten Platz zu verteidigen, um die maximal beste Ausgangsmöglichkeit für die Play Offs zu haben. Man hat heute aber gesehen, dass es in der Liga keine leichten Gegner gibt“.
Adnan Badnjevic, Experte im Kangaroos-TV-Livestream: „Emanuel hat in der zweiten Halbzeit taktisch klug eine Switch-Verteidigung gegen den besten Hachinger Niklas Kropp gewählt, dazu mit seinem sehr frühen T-Foul die Emotionen in der Halle geweckt. Den moralischen Rest hat Max Uhlich übernommen, der somit nicht nur die Binde des fehlenden Kapitän Veney getragen, sondern auch dessen Rolle ausgefüllt hat. Im vierten Viertel hat Leitershofen zehn von elf Freiwürfen getroffen, Unterhaching wurde etwas müde und traf nur drei von neun Versuchen. Da gab denke ich den Ausschlag für den Sieg“.
Kangaroos Geschäftsführer Andreas Moser: „Danke an die Fans, dass sie gerade bei der Maskenpflicht so diszipliniert waren und uns trotzdem unglaublich großartig nach vorne getragen haben. Die Organisation war erneut aufwändig, das Ordnungsamt Stadtbergen hat uns aber vorbildliche Arbeit attestiert. Schön, dass wir unseren neuen Sponsor, die Hessing Stiftung, gleich mit einem Sieg begrüßen konnten“.