Freude an der Zwuck - Jahn München gewinnt 86:74 gegen MTSV Schwabing 86:74 (25:19; 16:27; 21:10; 24:18)
Es war das erwartete Duell der jungen Wilden in der 1. Regionalliga und das prophezeite physische Spiel im Tabellenkeller. Vor 150 Fans konnten die Gastgeber den zweiten Sieg im sechsten Spiel der Saison einfahren und sammeln Selbstbewusstsein mit Blick auf die Rückrunde, die schon bald wieder anbricht.
Die Jahnler begannen sehr intensiv und sicherten sich eine 10-Punkte-Führung im Laufe des ersten Viertels. Sowohl im Fast Break als auch von der Dreierlinie konnten wichtige Punkte erzielt werden. Außerdem stand die Verteidigung der Hausherren solide und ließ nur wenig zu. Es dauerte bis zur Mitte des ersten Viertels, bis Schwabing ins Spiel fand, dann auch immer energischer zum Korb zog und sich gute Chancen herausspielte.
Im zweiten Spielabschnitt sahen die Zuschauer in der Weltenburger Straße dann eine vorübergehende Trendwende, denn die Gäste, welche sich aus der NBBL der IBAM und einigen Veteranen zusammensetzten, schenkte in der Folge der TS Jahn München nicht nur reinen Wein, sondern auch einige Dreier ein. Zwischenzeitlich lagen die Gäste mit 12 Punkten in Front. Angeführt von einem starken Nicholas Freer konnten die Schwabinger mit einer Führung von 41:46 in die Halbzeitpause gehen - Gastfreundschaft wird im Jahn groß geschrieben.
Nach kritischer Analyse des eigenen Spiels in der ersten Hälfte und einigen taktischen Anpassungen kamen die Jahnler dann aber heiß wie Frittenfett aus der Kabine, holten sich zunächst die Führung zurück und bauten diese zwischenzeitlich auf 16 Punkte aus. Die jungen Schwabinger kamen mit den neuen Herausforderungen bedeutend schlechter zurecht, bäumten sich mit einigen guten Würfen und mutigen Drives auf, konnten das Spiel aber nicht mehr drehen. Erschöpft, aber glücklich bejubelten die Schwarz-Gelben ihren zweiten Saisonsieg und die Erkenntnis, auch ersatzgeschwächt begeisternden Basketball zeigen zu können.
Stimmen zum Spiel:
Power Forward Benjamin Sadikovic: "Uns war wichtig, voll fokusiert ins Spiel zu starten. Das ist uns auch gelungen, allerdings hat dann die Bissigkeit etwas nachgelassen. Über die Defense haben wir uns jedoch ins Spiel zurückgekämpft und nichts mehr anbrennen lassen. Jeder konnte heute beitragen und wir hatten auch dank einer starken Bank kaum Brüche im Spiel. Wir finden immer mehr zueinander, das sorgt natürlich für tolle Stimmung und mit Blick auf die kommenden Spiele für immer mehr Zuversicht. Wir wissen, was wir können und wollen das immer zeigen, über die vollen 40 Minuten, mit allem was wir haben."
Trainer Hagen Schmidt: "Ich denke, wir konnten im Laufe der Woche die Mannschaft gut auf den Gegner einstellen. Beim Rebounding und im Halbfeldangriff haben wir den nächsten Schritt machen können. Besonders stolz bin ich heute aber auf die defensive Intensität meiner Mannschaft. Durch gute Kommunikation und viele gegenseitige Hilfen haben wir in der zweiten Hälfte nur noch 28 Punkte zugelassen. Das hat mich wirklich beeindruckt und zeigt, dass wir wirklich eine starke Verteidigungsmannschaft sein können. Jetzt gilt es, dieses Level in die nächsten Partien mitzunehmen und unsere vielen bitteren Ausfälle gut zu kompensieren. Die Formkurve zeigt nach oben, wir sind auf dem richtigen Weg. An dieser Stelle gute Besserung an unsere Jungs, die aktuell nicht eingreifen konnten."
Am nächsten Freitag reist die Mannschaft des TS Jahn München nach Nördlingen, wo die Playoffmannschaft der vergangenen Saison noch nach der alten Form sucht. Aus fünf Spielen konnten die Schwaben nur einen Sieg holen und wollen ihre Saisonbilanz aufbessern. Mit Scott Stone und Josef Eichler warten starke Individualspieler auf die jungen Münchner, denen die Jahnler natürlich alles abverlangen werden wollen.