Die längste Reise der Saison ist abgehakt, Punkte entführen konnte man nicht. Im Bundesland des größten Heimvorteils holten sich die Jahnler, ohne ihren erkrankten Headcoach antretend, eine Ohrfeige ab. In Chemnitz setzte es eine deutliche 77:96-Niederlage.
Die Gastgeber hatten pünktlich vor Beginn der Playdowns mit Marquis Moore einen Profi eingekauft, damit es mit dem Klassenerhalt etwas wird. Nach zwei deutlichen Siegen in Folge kann man attestieren, dass diese Aktion für das einstige Tabellenschlusslicht sportlichen Nutzen hatte. Zumal der der US-Amerikaner knapp einen Punkt pro Spielminute erzielt und damit die Abstiegsrunde ziemlich dominiert.
Die Münchener spielten engagiert, man merkte ihnen die viele Stunden im Bus aber an. Das kleine bisschen Ausgeschlafenheit fehlte, was sich in der kreisigen Treffsicherheit (11% Dreier, 38% Freiwürfe) ebenso zeigte wie in der Spritzigkeit im Eins-gegen-Eins. Immer wieder attackierten die Chemnitzer den Korb mit jugendlichem Elan, immer wieder wurden sie belohnt. Fünfunddreißig Freiwürfe nach dreißig Spielminuten waren die Folge, über manche der Pfiffe waren die Hausherren selbst überrascht. Branchenüblich wurde die Foul- und Freiwurfdifferenz im letzten Viertel wieder etwas angeglichen, was ein kurzes Comeback zur Folge hatte: Jahn hatte im dritten Viertel bereits mit 23 Punkten zurückgelegen, konnte zwischenzeitig auf 62:72 verkürzen.
Den Wunsch nach einer Crunchtime verspielten sich die Jahnler aus oben genannten Gründen. Schade eigentlich – ein Lauf, in dem mehrere Würfe hintereinander fallen, hätte das Spiel schnell wieder offen gemacht. So bleibt eine etwas ärgerliche Niederlage und ein wachsener Druck, im Heimspiel am Samstag (17:30, ganz große Jahnhalle) gegen Aschaffenburg wieder zur Normalform zurückzukehren.
