Die BAURADO UNIRIESEN hatten ihren Fans ein „Weihnachtsspektakel“ angekündigt und dann geliefert. Das Präsent war ein spannender Krimi. Dabei hätte USC-Senior Miguel Lopez-Barcelay (38) seinem Team auch noch die ersehnten Punkte gegen die erwartet starken ONLINEPRINTERS Neustadt an der Aisch sichern können, als er in der Schlussphase des Spiels per Korbleger den Ausgleich erzielte und einen Freiwurfpfiff dazu bekam. Dem riesigen Jubel der 400 begeisterten USC-Fans folgte blankes Entsetzen, als der Foulpfiff zurückgenommen wurde und es beim Stand von 63:63 in die Overtime ging. Die bis dahin schon heiß umkämpfte Partie erhielt eine hitzige Zugabe.
Gleich im ersten Viertel zeigten beide Mannschaften, dass sie den Erfolg unbedingt wollten. Leipzig startete mit dem Handicap des Fehlens ihres in den letzten Partien überragenden Point Guards Pablo Martinez, der sich im Abschlusstraining verletzt hatte und zum Zusehen verdammt war. Für ihn sprangen Ilias Amin und Detwan Andrews in die Bresche, die mit bemerkenswerten Leistungen aufwarteten. Nach zweieinhalb Minuten stand es 5:4, ehe sich die Gäste mit einem 8:0-Lauf etwas absetzen konnten (5:12). Es waren dann Detwan Andrews und Mika Siegert, die mit ihren Punkten den Wechsel des Momentums einleiteten. Eine starke Team Défense, bei der Kapitän Dalchau mit elf Rebounds und Rafail Papaioannou hervorstachen, ließ nur noch einen generischen Punkt zu. Das Viertel endete 19:13. Das zweite Viertel ging an die Gäste, die sehr physisch agierten, den Abstand immer weiter verringerten und mit einem Dreier unmittelbar vor der Pause erstmals wieder die Führung übernahmen (31:33).
Die hohe Intensität des Spiels fand in der zweiten Halbzeit ihre Fortsetzung. Keinem der beiden Teams gelang es, sich deutlich abzusetzen. Im dritten Viertel gab es acht Führungswechsel. Es endete beim Stand von 48:49. Das vierte Viertel verlief ähnlich. Die Emotionen schlugen hoch – auf dem Parkett und auf den Rängen. Zwei Minuten vor Spielende schienen die Gäste die Oberhand gewonnen zu haben. Per Dreier schraubten sie ihre Führung auf 56:63. Kollektives Aufbäumen der jungen Leipziger Mannschaft brachte sie aber wieder in Bedrängnis. Nun war plötzlich ein glückliches Finale für die Stackhouse-Schützlinge drin…
Die Overtime, die das Leipziger Publikum stehend und lautstark absolvierte, brachte den Showdown mit dem glücklichen Ende für die ONLINEPRINTERS. In der vorletzten Sequenz gelang es den Gastgebern beim Stand von 69:69 nicht, zwei Offensiv Rebounds zu verwerten. Im Gegenzug gelang Aaron Lachner der siegbringende Dreier zum 69-72-Endstand.
USC-Coach Stackhouse rang nach dem Spiel um die richtigen Worte. Er konnte seiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Trotzdem war es bitter, innerhalb von acht Tagen zwei solche Overtime-Niederlagen verkraften zu müssen: In Dresden per Goaltending und nun gegen eine von ehemaligen ProA- und ProB-Akteuren getragene Mannschaft, der taktisch nichts anderes als Zonenverteidigung eingefallen war. „Für mich ist wichtig, dass unsere jungen Spieler den erhofften Leistungssprung gezeigt haben. Unsere Topscorer sind U19-Spieler. Fünf Akteure erreichten zudem zweistellige Effizienzwerte (Amin, Andrews, Dalchau, Papaioannou, Lopez-Barcelay). Die Team Défense ist eine unserer Stärken geworden. Auf der gezeigten Leistung werden wir aufbauen. Sie hat uns sicher viele Sympathien unserer Zuschauer eigebracht, für deren tolle Unterstützung wir uns herzlich bedanken.“
Für den USC BAURADO Leipzig waren vs. Neustadt a. d. Aisch dabei: I. Amin (16 Punkte / 1 Dreier), D. Andrews (21 / 4), A. Bakholdin-Zimmermann, L. Dalchau (7), J. Gröning, F. Hahn, F. Herold, M. Lopez-Barcelay (4), R. Papaioannou (12), M. Siegert (8 / 2).
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