Bereits unmittelbar nach dem zweiten Playoff-Duell von Culture City Weimar gegen Nördlingen hatte Trainer Farsin Hamzei von „Werbung für den Basketball“ gesprochen, zu recht. Sein junger Kader hatte am Samstagabend, wenige Minuten zuvor nach einem umkämpften Schlagabtausch mit zahlreichen kniffligen Szenen und einer noch dramatischeren Schlussphase den Favoriten aus Bayern mit 86:83 geschlagen und in ein alles entscheidendes Playoff-Spiel 3 gezwungen. Als wäre das nicht schon genug Nervenkitzel gewesen, benötigten die Ilmstädter für ihre dicke Überraschung eine fünfminütige Verlängerung, um das Spielfeld als Sieger zu verlassen.
Praktisch mit der Schlusssirene, 0.9 Sekunde vor dem Ende der regulären Spielzeit, hatten die Gäste aus „Nearle“ spät und äußerst spektakulär mit einem Wurf von der eigenen Freiwurflinie (!) auf 76:76 ausgeglichen, bevor sich Culture City in der „Spätschicht“ letztendlich doch noch verdient durchsetzen konnte. Statt aufgrund dieses kurzzeitigen Nackenschlags auseinanderzubrechen, hatten die Ilmstädter Charakter bewiesen, Rückgrat gezeigt und sich den Erfolg am Ende doch noch verdient sichern können. Angefeuert von der emotional und lautstark mitgehenden Kulisse einer ausverkauften Asbachhalle trieben die Zuschauer das Team zum Heimsieg in der nun ausgeglichenen Playoff-Serie.
„Wir sind froh, erleichtert und natürlich happy, dass dieses Spiel am Ende einen für uns guten Ausgang genommen hat“, bilanzierte Weimars Headcoach Farsin Hamzei nach dem großartigen Erfolg seiner Jungs. „Die Serie ist allerdings noch nicht zu Ende. Insofern können wir uns zwar jetzt kurz über den Sieg freuen, aber für eine ausgelassene Feier ist es noch deutlich zu früh. Wir werden uns am kommenden Sonntag einmal mehr im Nördlinger Hexenkessel beweisen und bewähren müssen. Die gewissenhafte Vorbereitung darauf steht in der kommenden Trainingswoche ganz oben auf dem Plan“, so Hamzei weiter. „Mit Blick auf die zwei hart umkämpften Duelle dürfte sicher auch das 3. Spiel eine knappe Angelegenheit werden. Dazu gehört, dass wir als Team weiterhin an unserer Konstanz arbeiten müssen. Dennoch lässt sich auf der Zwischenetappe bereits ein erstes positives Fazit ziehen. Unsere Jungs haben sich mit dem Sieg in Spiel 2 selbst belohnt. Sie nehmen diese enorm wertvollen Erfahrungen aus beiden Spielen mit und haben nun noch eine weitere Begegnung, um zu lernen. Die Stimmung in der Asbachhalle war absolut berauschend, elektrisierend und hat unsere Mannschaft sprichwörtlich zum Sieg getragen. Das war echte Werbung für den Basketball, aber auch für unser Programm“, so Farsin Hamzei abschließend.
Ob sich die längst grandiose Saison der Thüringer fortsetzen lässt, entscheidet sich nun am 18. Februar ab 16.00 Uhr in der altehrwürdigen Hermann-Keßler-Halle, wenn sich beide Kontrahenten zum entscheidenden, dritten und letzten Duell gegenüberstehen werden.