So unterschiedlich können Bilder nach einem Spiel sein: Vor einer Woche noch feiernde Spartans-Spieler und lachende Gesichter in der Gaborhalle nach dem Derbysieg gegen Traunstein, diesmal Tristesse und Ratlosigkeit im SBR-Lager: Bei der 63:83-Heimniederlage der Rosenheimer gegen Aufsteiger Illertal am vergangenen Samstag in der Gaborhalle hatte den Hausherren zuvor nicht viel gelingen wollen, um gegen die vor allem körperlich präsenteren Gäste entscheidend dagegenhalten zu können. Lediglich in den ersten 15 Minuten durften die Innstädter noch auf einen weiteren Erfolg vor heimischem Publikum hoffen – die 30:27-Führung nach 16 Minuten sollte für die Spartans dann aber die letzte in der gesamten Partie gewesen sein. Bereits hier kündigte sich an, dass die Aufsteiger an diesem Abend alles andere als eine leichte Aufgabe für den amtierenden Süd-Meiser der Regionalliga 2 werden würden. So ging Illertal dann auch mit einer 39:34-Führung in die Halbzeitpause, nachdem den Rosenheimern im zweiten Viertel nur ganze vier (!) Punkte in der Offensive gelungen waren. Trotzdem war die Körpersprache der Raab-Schützlinge beim Gang in die Kabine noch positiv – schließlich hatten sie gegen Traunstein ja bewiesen, dass sie durchaus in der Lage sind, ein Spiel in der zweiten Halbzeit noch zu drehen. Und tatsächlich präsentierten sich die Spartans anfangs der zweiten Halbzeit ähnlich wie im Derby: Sie hielten deutlich aktiver dagegen und kamen bis zur 26. Minute nochmal auf 45:48 heran. Anders als gegen Traunstein blieb der Turnaround aber diesmal aus. Zu abgeklärt agierten die Gäste um ihren starken Anführer Leo Vrkas (23 Punkte), der in den entscheidenden Momenten immer wieder das Illertaler Spiel in die Hand nahm und in seinem Team auch gegen die druckvollere Defense der Hausherren umsichtig Regie führte. Auf der anderen Seite fand keiner der grün-weißen Akteure zu seiner Topform, auch die erfahrenen Trümpfe stachen nicht wie gewohnt: Johannes Wießnet fehlte den Rosenheimern mit muskulären Problemen bereits seit der ersten Halbzeit, und auch der gegen Traunstein so starke Jguwon Hogges kam nicht wie gewünscht zum Zug. Gegen die körperlich hart dagegenhaltenden Aufsteiger agierten die Spartans im Angriff zu oft wie das viel zitierte Kaninchen vor der Schlange, während Illertal immer öfter mit dem Glück des Tüchtigen zu zweiten Chancen und erfolgreichen Korbaktionen kam und somit Punkt um Punkt davonziehen konnte. Negativer und völlig unnötiger Höhepunkt aus Sicht der Rosenheimer war dann kurz vor Schluss die Disqualifizierung des bis dahin meist glücklosen Mio Mirceta, der sich am Ende einer längst verlorenen Partie noch zu einer Unsportlichkeit hinreißen ließ und so den Spartans wohl zum wiederholten Mal für eine ungewisse Zeit fehlen wird. „Heute haben wir es einfach nicht geschafft, das Spiel zu unseren Gunsten zu drehen: Zu viele unüberlegte und wenig erfolgversprechende Offensivaktionen und gleichzeitig in der Defensive oft ohne die letzte Konsequenz – so verliert man dann halt das Spiel“, so das etwas resignierte Fazit von SBR-Coach Johannes Raab. Für die Spartans spielten Hyska, Nsingi (2 Punkte), Hogges (19), Fliege, Begic (11), Perner (2), Shigut (7), Pfisterer (2), Geißinger (4), Koppenhöfer (5), Wießnet (4) und Mirceta (7).