Ein katastrophales zweites Viertel brachte die Dachau Spurs in Milbertshofen vorzeitig auf die Verliererstraße. Bei der letztlich deutlichen 75:91 (28:40)-Niederlage boten die Basketballer des TSV Dachau 1865 vielleicht das schwächste Saisonspiel in der 2. Regionalliga.
Dabei waren die Dachau Spurs eigentlich ganz ordentlich in dieses Derby gestartet. Angeführt von einem starken Manu Prediger, der 12 seiner insgesamt 23 Punkte in diesen ersten zehn Spielminuten sammelte und auf dem Weg zum Korb im Eins-gegen-Eins nicht zu stoppen war, hielten die Dachauer Gäste das Spiel zumindest offen (21:22).
Doch die Gastgeber stellten sich in der ersten Viertelpause besser auf Prediger ein, dem sich fortan auf dem Weg zum Korb stets mehrere aushelfende Milbertshofener erfolgreich in den Weg stellten. Den sich bietenden Freiraum bei den Dachauer Rückraumspielern konnten diese allerdings nicht nutzen. Das Passspiel war an diesem Abend einfach nicht präzise genug, um die Distanzschützen regelmäßig in gute Positionen zu bringen. Immer wieder war noch eine Milbertshofener Hand im Passweg, verloren die Spurs den Ball.
Und wenn einmal ein Gästespieler von hinter der Dreipunktelinie Maß nahm, dann fand sich niemand, der an diesem Tag sein Visier richtig eingestellt hatte: Fahrkarte um Fahrkarte warfen Erik Wester, Alex Frey, Steffen Haberland und auch Manu Prediger. Auch aus der Nahdistanz schien der Korb häufig wie vernagelt.
Ganz anders die Hausherren: Sie konnten sich zwar trotz ihrer Größenvorteile in Korbnähe nur selten durchsetzen, schienen dafür aber phasenweise aus der Entfernung gar nicht danebenwerfen zu können. Insgesamt elf Dreipunktetreffer standen am Ende für die MIL Baskets zu Buche. Dafür brauchten sie allerdings deutlich weniger Versuche als die Dachauer für deren fünf.
Am eklatantesten traten die Dachauer Defizite im besagten desaströsen zweiten Viertel zutage. Da lief insbesondere in der Offensive gar nichts zusammen, mussten die 65er von der 11. bis zur 16. Spielminute einen 17:2-Lauf der Milbertshofener hinnehmen.
Davon sollten sich die Gäste nicht mehr erholen. Was auch Coach Martin Wimmer versuchte, der den mit fiebriger Erkältung kurzfristig das Bett hütenden Cheftrainer Igor Jurakic an der Seitenlinie vertrat, nichts wollte fruchten. Wimmer stellte in der Verteidigung um, gab in der Offensive Spielzüge vor, nahm Auszeiten, appellierte an den Kampfgeist seiner Mannschaft – vergeblich.
Dass Routinier Steffen Haberland im Schlussabschnitt umknickte und sich zu allem Überfluss am Sprunggelenk verletzte, passte zu einem aus Dachauer Sicht mehr als gebrauchten Abend in der Gebrüder-Apfelbeck-Halle in Milbertshofen.
Interims-Headcoach Martin Wimmer analysierte später die Gründe für die Niederlage: „Man hat gesehen, dass zehn gute Minuten gegen einen eingespielten Gegner, der im Gegensatz zu uns im Rhythmus ist, nicht ausreichen. Den fehlenden Rhythmus hat man bei uns an schlechter Abstimmung, schlampigen Pässen, vielen Ballverlusten und einer schlechten Wurfquote gemerkt.“