Nicht ganz unkompliziert war die Konstellation für den Tabellenführer aus der Landeshauptstadt vor dem Duell bei den abstiegsbedrohten Gastgebern aus Dachau.
Zum einen, weil man selbst seine Hausaufgaben erledigen musste, um bereits am 19. Spieltag der 2. Regionalliga Süd die Meisterschaft zu feiern, zum anderen jedoch auch weil man darüber hinaus vom Ergebnis der Partie zwischen DJK SB München und SB DJK Rosenheim abhängig war. Erschwerend hinzu kam, dass das Team am Spieltag selbst auf seinen verhinderten Headcoach Andy Sippach verzichten musste. Assistant-Coach Philip Gatza übernahm an der Seitenlinie und wurde dabei aushilfsweise von Mali Sola, der eigentlichen Trainerin der Regionalliga-Damen, unterstützt.
Bereits während der Trainingswoche warnte das Trainerteam Sippach/Gatza vor einer schweren Partie in Dachau und forderte die nötige Konzentration und Seriosität von seinem Team ein. Man dürfe den Gegner nicht unterschätzen, denn meist sind es genau diese vermeintlichen Pflichtaufgaben, die einem das Bein stellen, betonten sie dabei.
Gesagt, getan! Der Tabellenführer schwor sich vor der Partie nochmals ein, stellte sich auf eine physische Begegnung ein und ging konzentriert und hochmotiviert in die Partie. Man wollte dem Spiel bereits früh seinen Stempel aufdrücken und ein hohes Tempo gehen. Zahlreiche Schnellangriffe sorgten für einen 10:2 Laut zu Beginn der Partie. Dann drehte jedoch der Spielmacher der Gastgeber Paul Bruch auf und verwandelte zwei Dreier in Folge. Die Münchner zeigten sich beeindruckt und verloren etwas den Faden. Bei einem Rückstand von 16:14 nahm das Trainerteam Gatza/Sola die Auszeit. Das Team um Kapitän Max May fing sich wieder und drehte bis zum Ende des Viertels die Partie.
Im zweiten Viertel konnten die Münchner ihre Dominanz besser aufs Feld bringen. Jacopo Marchesan erzielte in dieser Phase 8 Punkte in Serie. Ein Dreier von Center Jakob Scheffels brachte die erste zweistellige Führung. Mit 15:24 entschieden die Landeshauptstädter das zweite Viertel für sich und gingen mit einem 11 Punkte Polster in die Halbzeit.
Nach dem Seitenwechsel war es vorallem Co-Kapitän Sebastian Ebertz, der Offensiv übernahm und bis zu seiner Auswechslung aufgrund seines vierten Fouls 9 Punkte im dritten Viertel beisteuerte. Mit einer komfortablen Führung von 17 Punkten ging es ins Schlussviertel.
Die aufopferungsvoll kämpfenden Gastgeber warfen nochmal alles hinein und schafften es im Schlussabschnitt den Tabellenführer aus dem Konzept zu bringen. Ein sicher geglaubter Auswärtssieg geriet nochmal ins Wanken. Zu viele Ballverluste in der eigenen Offensive luden die Dachauer zu einfachen Punkten ein und zwangen die Coaches zu Auszeiten. Der Schlussabschnitt ging mit 22:12 schlussendlich an Dachau, trübte jedoch nicht die große Freude der Münchner über den 17. Saisonsieg. Es war das erwartete schwere Spiel.
Das entscheidende Parallelspiel zwischen den Fröschen aus München und Rosenheim wurde erst eine Stunde nach der eigenen Begegnung angepfiffen, sodass das Team erst beim gemeinsamen Abendessen von der tatsächlichen Meisterschaft erfuhr und im Anschluss ausgelassen feiern konnte.
„Glückwunsch an die Jungs, das war heute nicht einfach und ein hartes Stück Arbeit. Solche Spiele sind immer die schwersten. Die Meisterschaft haben sie sich einfach verdient. Danke an unseren Headcoach Andy, den wir heute vermisst haben und der mir sein vollstes Vertrauen geschenkt hat. Wir sind beide richtig stolz auf diese Truppe. Die Saison ist aber noch nicht vorbei, wir wollen die verbleibenden drei Spiele alle noch gewinnen. Die Jungs sind zu ehrgeizig, um jetzt einen Gang runterzuschalten. Außerdem steht dann ja noch das Pokal-Top4 an und vielleicht klappt es ja sogar mit dem Double“, fasst Assistant-Coach Philip Gatza nach der Partie zusammen.