Viertelergebnisse (14:10, 23:32, 24:13, 18:19)
Das Mittelfrankenderby zwischen den Longhorns Herzogenaurach und dem VfL Treuchtlingen hielt am Samstagabend, 22. November, was es versprach: Intensität, Führungswechsel, Drama in den Schlusssekunden – und am Ende ein 79:84 aus Sicht der Gastgeber. Rund 250 Zuschauer in der Sporthalle des Gymnasiums Herzogenaurach sahen ein Duell auf Augenhöhe, in dem die Longhorns trotz großem Kampf knapp das Nachsehen hatten.
Schwere Voraussetzungen für die Longhorns
Bereits vor Spielbeginn waren die Vorzeichen schwierig: Center Tobi Übbing fehlte erneut verletzt, und auch der Einsatz von Mike Kaiser stand bis kurz vor dem Tipoff auf der Kippe. Der Guard biss jedoch auf die Zähne – und avancierte später zum Topscorer seines Teams.
1. Viertel: Kampfbeginn und ein 9:0-Lauf
Beide Mannschaften starteten hart umkämpft in die Partie. Treuchtlingen legte nach zweieinhalb Minuten ein 2:5 vor, doch ein Dreier von Matthias Schlindwein brachte in Minute drei den Ausgleich (5:5). Treuchtlingens Trainer Goran Petrovic nahm bereits früh seine erste Auszeit, da er sichtlich nicht zufrieden mit der Leistung seines Teams war. Longhorns-Coach Markus Schönmüller sah sein Team danach heißlaufen: Ein 9:0-Lauf brachte die 12:5-Führung. Das erste Viertel ging mit 14:10 an die Hausherren.
2. Viertel: Treuchtlingen dreht das Spiel – dank Claudio Huhn
Der Start in den zweiten Abschnitt gehörte klar dem VfL. Ein 7:0-Lauf drehte die Partie (14:17), doch Herzogenaurach antwortete kämpferisch. Dreier von Mike Kaiser und Paul Klaußner brachten die Longhorns wieder 27:24 in Front. Dann jedoch übernahm Treuchtlingens Claudio Huhn das Spiel: 11 Punkte im zweiten Viertel und eine starke VfL-Offensive bescherten den Gästen eine 37:42-Halbzeitführung.
3. Viertel: Offener Schlagabtausch
Nach der Pause entwickelte sich ein ausgeglichenes Viertel. Herzogenaurach startete besser und drehte das Spiel erneut – 48:45 in Minute drei. Doch Treuchtlingen blieb dran. Ein Dreier von Huhn stellte in der 7. Minute auf 57:57. Der VfL schaffte es, die knappe Führung zurückzuerobern, und ging mit 61:65 ins Schlussviertel.
4. Viertel: Drama bis zur letzten Sekunde
Treuchtlingen schien in der Phase die Kontrolle zu übernehmen. Beim 61:71 (3. Minute) führte der VfL erstmals zweistellig. Doch Herzogenaurach fightete sich – angetrieben vom lautstarken Publikum – eindrucksvoll zurück. Vier Minuten vor Schluss war das Spiel beim 73:74 völlig offen.
Dann übernahm Treuchtlingens Topscorer Luca Wörrlein das Kommando und erzielte vier wichtige Punkte in Serie (73:78). Doch die Longhorns, die an diesem Abend ganze 14 Dreier versenkten, blieben durch zwei weitere Distanztreffer dran. 14 Sekunden vor Schluss stand es 79:80 und die Halle kochte.
Die Longhorns mussten foulen, doch Treuchtlingens Matchwinner Huhn bewies eiskalte Nerven: Vier Freiwürfe, vier Treffer – das 79:84 war besiegelt.
Stimmen zum Spiel
Longhorns-Coach Markus Schönmüller analysierte nach dem Abpfiff:
„Wir haben lange Zeit Wörrlein durch Doppeln und Huhn durch veränderte Pick-and-Roll-Defense gut kontrolliert. In der zweiten Halbzeit hatten wir dann Probleme im 1-gegen-1 und beim Rebound. Offensiv waren die vielen Dreier erfreulich, aber wir sind zu wenig zum Korb gekommen – wir bekommen zehn Freiwürfe, Treuchtlingen 35.“
Die Umstellung auf Zone habe das Team nochmal herangebracht, so Schönmüller weiter:
„Wir hätten auch gewinnen können, waren aber am Ende zu überhastet und konnten Claudio Huhn nicht mehr stoppen.“
Für die Longhorns spielten:
Kaiser 23 Punkte (2 Dreier), Schlindwein 15 (5), Durner 14 (2), Bühner 10 (1), Klaußner P. 5 (1), Geus T. 5 (1), Klaußner H. 4 (1), Naumann 3 (1), Geus L., Heßeln, Starchikov, Welke
(JM)



