Dachau lässt sich von Presse nicht beeindrucken und schlägt Schwabing II mit 75:70
Durchatmen bei den Verantwortlichen um die Dachau Spurs: „Heute hat unsere Defensive zumindest über 35 Minuten hervorragend funktioniert“, freute sich Igor Jurakic nach dem Heimspielauftakt in der 2. Regionalliga. Seine Mannschaft schlägt die starken Jungspunde des MTSV Schwabing II mit 75:70 (43:26).
Die junge Münchner Mannschaft, die sich überwiegend aus Spielern der Jugendbundesliga-Mannschaften JBBL und NBBL von IBAM (Internationale Basketball Akademie München) zusammensetzt, legte wie erwartet los wie die Feuerwehr. Mit einer Ganzfeldpressverteidigung wurde der Spielaufbau der Dachauer Basketballer erheblich gestört, wurden die Gastgeber zu Ballverlusten gezwungen, oder zu schwierigen Abschlüssen. Dass die 1865er nach dem ersten Viertel nur knapp mit 18:20 im Hintertreffen lagen, verdankten sie insbesondere der Treffsicherheit ihres Kunstschützen Erik Wester, der mit elf Punkten in diesen ersten zehn Spielminuten sein Team am Leben erhielt.
Doch die Spurs zogen die Lehren aus ihren Fehlern, kamen nun immer besser mit dem gegnerischen Verteidigungsdruck zurecht. Der Rückraum um Aufbauspieler Sam Scheurich leistete sich nun kaum noch Fehler, der Ball wurde sicher in die gegnerische Hälfte getragen, und dort wurde nun vemehrt korbnah abgeschlossen, da die Schwabinger den Dachauer Distanzschützen nun auch enger auf den Füßen standen, was für die langen Innenspieler der Spurs mehr Freiraum bedeutete.
Überragend in diesem zweiten Viertel: Adrian Lind. Der Zwei-Meter-Mann war von den Gästen nicht zu stoppen, er erzielte allein zehn Punkte in diesem Spielabschnitt. „Danach war ich erstmal reif fürs Sauerstoffzelt“, lachte der 28-jährige Neuzugang, der erst spät in der Saisonvorbereitung zu den Dachau Spurs stieß und nun von Training zu Training, von Spiel zu Spiel immer besser in Form kommt.
Angeführt vom langen Routinier und einer perfekt funktionierenden Team-Defensive überrollten die 1865er in diesen zweiten zehn Minuten die Gäste mit 25:6 und lösten beim lautstarken eigenen Anhang auf der Tribüne in der Jahnhalle Begeisterungsstürme aus.
Der Vorsprung zur Pause war komfortabel (43:26) und schien vorentscheidend zu sein, zumal die Dachauer nach dem Wechsel nicht nachließen und die Führung bis Ende des dritten Viertels sogar noch ausbauten (60:39).
Doch die Münchner gaben nie auf, unermüdlich beackerten sie die Spurs 40 Minuten lang, wie erwartet, übers ganze Spielfeld. Und in den letzten Minuten zeigte das doch wieder Wirkung. Nach einem „Dreier“ des besten Dachauers Manu Prediger schien dreieinhalb Minuten vor Schluss beim Stande von 72:55 die Entscheidung gefallen. Doch bei den Spurs schlich sich nun das Gefühl ein, den Sieg schon in der Tasche zu haben, und damit kehrte ein gewisser Schlendrian in ihr Spiel ein. Das führte zu einigen Balleroberungen und schnellen Körben der Münchner. Richtig knapp wurde es aber nicht mehr, die 1865er konnten sich sogar erlauben, in den Schlusssekunden fünf von sechs Freiwürfen nach taktischen Schwabinger Fouls daneben zu setzen.
