Eine ungewöhnliche Ausgangslage wartete auf die Aschaffenburg Baskets. Zum ersten Mal liegen sie beim Aufeinandertreffen mit der TG Veitshöchheim in der Tabelle vor den Würzburger Nachbarn. Denn dieses Jahr präsentierte sich die TG zwar verjüngt mit Talenten aus der Würzburg Baskets Akademie, jedoch konnten die neu sortierte Mannschaft noch nicht in die Fußstapfen der vorherigen Teams treten. Lediglich ein Sieg aus fünf Spielen - aus Veitshöchheim wurde dieses Jahr bislang ein zahnloser Tiger.
Deutliche erste Hälfte
Die Rollen waren in vielerlei vertauscht - so auch in der Regionalligapartie am Samstag. Zeigten sich die Veitshöchheimer mit Felix Hoffmann aus der Vorsaison noch als Macht von der Dreierlinie, hätte es gegen die Baskets in der ersten Hälfte kaum schwächer sein können. Lediglich ein Treffer, bei 13 Versuchen standen zur Pause auf dem Konto der TG. Die Hausherren bauten ungefährdet ihre Führung auf 43:35 aus - hielten die TG fast durchgängig auf drei oder mehr Punkten Abstand.Eine Schrecksekunde gab es kurz vor der Pause. Mit einem markerschütternden Schrei ging RaamziToure zu Boden – die ganze Halle verstummte. Der Guard der Baskets knickte unglücklich um und konnte nicht mehr weitermachen. „Die Verletzung von Raamzi tat besonders weh, der ist in der Halbzeit richtig heiß gelaufen“, so Trainer Jerome Schaefer.
Eisenberger versagen die Nerven
In der zweiten Hälfte entwickelte sich das Spiel mehr und mehr zum Charaktertest - gerade so als wollten die Gäste aus Veitshöchheim testen, ob die neu erstarkte Baskets-Mannschaft wirklich das Zeug zu den Playoffs hat.
Das Duell wurde aber erst im letzten Viertel so richtig hitzig. Was für 38 Minuten undenkbar schien, trat 12 Sekunden vor Schluss tatsächlich ein. Mit seinem ersten Dreier sicherte Max Hanisch die erste wirkliche Führung der TG.
Auszeit, schneller Pass zu Dejan, der zieht zum Korb und gleicht nochmal aus.
Veitshöchheim hat es selbst in der Hand, vertraute ihrem Routinier Eisenberger. Der wird unterm Korb gefoult, und hat mit zwei Freiwürfen und zwei Sekunden vor Schluss den Sieg in der Hand. Ihm versagen jedoch die Nerven, beide Würfe daneben, Overtime.
Später Knockout
Eine Overtime gab es in Goldbach lange nicht mehr – fraglich, wer der Situation Verantwortung übernehmen kann. Einer zeigte, dass er es kann - Dejan Lukac. Er lief zu Beginn der Verlängerung zu Hochform auf, steuerte sechs der acht Overtime Punkte der Baskets bei. Seine Bewegung unterm Korb sorgte für die erneute Führung. Veitshöchheim ließ aber nicht locker, feierte jeden Punkt lautstark. Selbst auf einen späte Dreipunktführung hatten die Gäste die passende Antwort. Hanisch mit seinem zweiten Treffer von außen, glich zum 87:87 aus. Dann nahm das Unglück seinen Lauf. Haller scheitert bei seinem Versuch, wieder auf drei Punkte Abstand zu stellen und in der nächsten Ballbesitzphase dribbelte sich Kröner den Ball selbst gegen den Fuß. Davon erholten sich die Gastgeber nicht mehr und mussten am Ende eine empfindliche 87:93 Niederlage hinnehmen. „Wir haben es verpasst das Spiel früher zuzumachen“, fasst ein sichtlich frustrierter Coach der Baskets das Spiel zusammen.
Was das für das Playoff-Rennen bedeutet, wird sich im Verlauf der Rückrunde zeigen.
Main Echo, Alex Rippberger



