Nix zu holen in Nördlingen

Nix zu holen in Nördlingen

Fünftes Spiel, zweiter ziemlich enger Ausgang. Nach der hauchdünnen Derby-Niederlage in Schwabing vor einer Woche kann sich Jahn München aber glücklich schätzen, in Nördlingen zumindest ein knappes Spiel gehabt zu haben.

Ein völlig missratener 0:8-Start war der Vorgeschmack auf eine Partie, in der für die Gäste aus der Landeshauptstadt nichts so richtig funktionieren sollte. Jahn trat ohne Topscorer Benni Voit (Fußaua) an, vor allem aber ohne Topverteidiger Pirmin Gaißer (kreisige Urlaubsplanung). Nördlingen nutzte die fehlende defensive Substanz unter dem Jahn-Korb eiskalt aus und hatte mit Josef Eichler und Robin Seeberger in der Zone klar die Oberhand. Am Ende kam das erfahrene Duo auf gemeinsame 37 Punkte und 11 Offensivrebounds. Jahn spielte indes seine athletischen Vorteile auf den Außenpositionen aus, zog immer wieder beherzt zum Korb und war oft nur durch Fouls zu stoppen. Vor allem Moritz Trieb und Mateo Jukic (18 bzw. 17 Punkte) fielen positiv auf, bis zu Halbzeit (41:41) war der Rückstand egalisiert.

Die anfänglichen Probleme wiederholten sich nach dem Seitenwechsel. Erneut gingen die Gastgeber früh in Führung, dieses Mal sogar zweistellig (54:44). Jahn zeigte sich defensiv stabiler, fand aber offensiv keinen Rhythmus. Zum dritten Mal in Folge unterbot man die 20%-Marke von der Dreierlinie (6/31), fünfzehn Fehlwürfe von der Freiwurflinie (21/36) schenkte man den Gastgebern obendrein. Dass es trotzdem eng war, lag zum einen an der notorisch starken Verteidigung, zum anderen an Patzern beim Gegner. Zweimal wurden Jahnlinge in den letzten drei Minuten freundschaftlich umgenietet, was zu unsportlichen Fouls führte. Das tat weh, beschleunigte aber das Münchener Comeback und führte zu mehreren schließlich ungenutzten Möglichkeiten, kurz vor Ende in Führung zu gehen. Es sollte nicht sein, Jahn traf in den letzten viereinhalb Minuten keinen Feldwurf und zollt dem verdienten Sieger Respekt. 73:76 aus Jahn-Sicht heißt es nach 40 Spielminuten.

Zweimal Crunchtime innerhalb von acht Tagen, das ist neu für den Serienaufsteiger, der so etwas in den Jahren zuvor etwa einmal in zwölf Monaten erlebt hat. Zwei Trainingswochen hat man jetzt Zeit, die Erlebnisse aufzuarbeiten. Am 04.11. geht es auswärts in Vilsbiburg weiter.

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