Hart umkämpfter aber verdienter Heimsieg – TSV schlägt Jahn München

Hart umkämpfter aber verdienter Heimsieg – TSV schlägt Jahn München

Nach der überraschend deutlichen Niederlage gegen die Baskets Vilsbiburg am letzten Samstag, galt es für die Regionalliga-Herren des TSV Nördlingen nun die alte Form wieder zu finden. Die nächste Aufgabe stand am Sonntag gegen Jahn München, der mit zwei Siegen aus vier Spielen in die Saison startete, an. In einem lange ausgeglichenen Spiel, in dem die Rieser zwar über weite Strecken führten, sich aber nie entscheidend absetzen konnten, behalten sie am Ende die Nerven und sichern sich den zweiten Heimsieg der Saison.

Im Gästekader erkannten viele Nördlinger Zuschauer ein bekanntes Gesicht wieder. Ex-Giants Spieler und Nördlinger Eigengewächs Moritz Trieb, der für den TSV bereits in der Pro B auflief, kehrte an seine alte Wirkungsstätte zurück und machte eine starke Partie. Das Spiel begann genauso, wie die Nördlinger es sich vorgestellt haben. Center Robin Seeberger und Kapitän Josef Eichler nutzten gleich von Beginn ihre physische Überlegenheit unter dem Korb, wo sie zumeist nur mit Fouls zu stoppen waren. So waren die ersten beide Punkte auch zwei erfolgreiche Freiwürfe durch Seeberger, der dann mit weiteren Zählern schnell für eine 6:0 Führung. Zwei weitere Punkte durch Liganeuling Leo Schwarzenberger sorgten für die erste Auszeit der Münchner. Nach dieser entwickelte sich ein schneller und spannender Schlagabtausch. Rückkehrer Trieb, mit 18 Punkten am Ende Topscorer für die Münchner, eröffnete die Punktejagd für die Gäste. Defensiv war es immer wieder Seeberger, der die Gäste verzweifeln ließ. Mit zwei Blocks direkt hintereinander riss er auch die Zuschauer mit.  Von außen trafen beide Teams im ersten Viertel wenig und so ging es erneut über Eichler, der gleich sechs Punkte in Folge unter dem Korb erzielen konnte und somit die Nördlinger Führung aufrechterhielt. Die Gäste hielten ihrerseits aber gut dagegen, so dass es nur mit einem knappen Vorsprung von 22:18 in die erste Viertelpause ging.

Im zweiten Viertel ließen die TSVler immer wieder zweite Chancen für die Gäste zu, die sich Offensivrebounds sicherten und daraus zu Zählbarem kamen. Für die Rieser setzte Aufbauspieler Bene Schwarzenberger seinen Kapitän, aber auch den Rest des Teams immer wieder gut in Szene, der daraus scoren konnte. Seeberger und Eichler dominierten das offensive Brett und waren am Ende mit 19 und 18 Punkten die beiden größten Stützen des Nördlinger Angriffs. Unterstützt wurden sie durch die beiden Guards Stone und Minguillon, die nun ihren Rhythmus fanden. Stone versenkte seine Würfe, Minguillon konnte sich mehr und mehr zum Korb durchsetzen. Auch die Defensive der Gastgeber war nun aufmerksam und arbeitete gut zusammen, besonders aktiv Nachwuchsspielers Felix Stoll, der allein im zweiten Viertel zwei Steals sammeln konnte. Lediglich gegen Ende des Spielabschnitts ließ man etwas nach, was erneut Trieb, dem man die Bundesligaerfahrung aus seiner Zeit in Bayreuth anmerkte, zu nutzen wusste. Er erzielte allein in diesem Viertel acht Punkte, und sorgte so maßgeblich für den 41:41 Spielstand zur Halbzeitpause.

Nachdem man in der ersten Halbzeit immer wieder schnell erspielte Punkte der Münchner einstecken musste, änderte Trainer Imreh in der Pause seine Strategie. Zwar blieb die Intensität wie gewohnt hoch, dennoch löste er die Ganzfeldverteidigung auf, und ließ seine Jungs erst in der eigenen Hälfte verteidigen. So nahm man den Gästen die Chance schnell zu spielen. Allerdings war es erneut Trieb, der für die erste Münchner Führung sorgte. Eichler und Seeberger fanden aber erneut die passenden Antworten und nun fiel auch der erste Dreier für den Kapitän. Den Gästen fiel es dank guter Nördlinger Verteidigung nun schwer, gute Würfe zu kreieren. Den Riesern gelang es daher sich etwas abzusetzen, Schwarzenberger erhöhte die Führung mit seinen zwei Punkten auf 54-44, und sorgte so für die nächste Auszeit durch Jahn-Trainer Timo Heinrichs. Bei den Nördlingern war es im Anschluss vor allem Neuzugang Minguillon, der offensiv übernahm und seine Würfe aus der Mitteldistanz traf. Defensiv war es das beste Viertel der Rieser. Insgesamt ließ man nur 14 Punkte zu und erspielte sich so eine hervorragende Ausgangslage für den Schlussspurt.

Mit den lautstarken Fans und einer 62-53 Führung im Rücken ging man ins letzte Viertel, welches Minguillon mit seinen Zählern eröffnete und die Führung wieder zweistellig machte. Die ersten Minuten waren sehr umkämpft, und beiden Teams gelang es nicht ihre Würfe zu treffen. Die Nördlinger fanden ohne Wurfglück kaum Mittel, ihre Führung auszubauen, wodurch diese Stück für Stück kleiner wurde. Youngster Felix Stoll konnte zwei wichtige Punkte aufs Nördlinger Konto bringen, welche aber direkt von einem erfolgreichen Dreier der Gäste gekontert wurden. Allerdings konnte der 16-jährige erneut antworten, und versenkte ebenfalls einen Dreier, mit dem er die Führung wieder auf sieben Punkte vergrößern konnte. Diese hielte allerdings nicht lang, denn durch schnelle fünf Punkte meldete sich die TS direkt zurück und verkürzte auf lediglich zwei Punkte Differenz. Nach einer Auszeit von Headcoach Imreh, setzte Stoll Eichler perfekt ein, der mit seinen Punkten eine packende Schlussphase einläutete. Den Riesern gelang es nicht das Spiel endgültig zu entscheiden und so kam es 15 Sekunden vor Schluss nach einem Fehlwurf von Stone, zu einem unsportlichen Foul durch diesen. Der gefoulte Jukic konnte beide Freiwürfe verwandeln und verkürzte somit auf einen Punkt. Aus gerechnet Trieb verpasste dann den entscheidenden Wurf zur Führung, die Münchner foulten nach dessen Fehlversuch direkt. Schwarzenberger konnte nur einen der beiden Freiwürfe unterbringen, wodurch die Führung wieder auf zwei Punke wuchs. Die Gäste hatten also erneut die Möglichkeit das Spiel zu drehen, verspielten diese aber durch einen Ballverlust. Kurz vor Schluss war es dann Kapitän Eichler, der von der Linie alles klar machen konnte und den knappen 76:73 Heimerfolg sicherte.

Gegen einen starken Aufsteiger mussten die Nördlinger lange kämpfen, um sich am Ende einen verdienten Erfolg zu sichern. Angeführt von den beiden Topscorern Seeberger und Eichler, war es aber vor allem eine starke Mannschaftsleistung in der Defensive, die das Spiel am Ende entschied. Coach Imreh sah dabei, wie sein Team aus den letzten Niederlagen lernte und es schaffte eine Führung über weite Strecken des Spiels am Ende auch über die Ziellinie zu bringen. Der Heimsieg dürfte seiner Truppe viel Selbstvertrauen für das nächste Wochenende geben, wenn es zum lang ersehnten Derby nach Treuchtlingen geht.

Für Nördlingen spielten:

Schwarzenberger, L. (4), Schwarzenberger, B. (7), Kluger (4), Minguillon (12), Seeberger (19), Stoll (7), Stone (5), Eichler (18), Scherer, Hahn, Geinitz

Information

Die RLSO ist der Zusammenschluss der Landesverbände Bayern, Sachsen und Thüringen. Er ist als eingetragener Verein tätig und gleichzeitig Veranstalter der Spiele der Regionalliga in verschiedenen Ligen.

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