Im vierten Spiel der noch jungen Saison setzt es die dritte Niederlage in Folge: MTV München verliert Zuhause mit 52:60 gegen München Basket.
Nach der bitteren Niederlage letzte Woche, als man nach einer 10-Punkte-Führung doch noch gegen Traunstein verlor, lag der Fokus der MTV-Herren diesen Spieltag vor allem darauf, dass eigene Spiel auch mal über die volle Distanz auf das Parkett zu bringen.
Der Gegner München Basket war dabei von der Spielphilosophie ein ganz anderer als Traunstein. Während bei Letztgenannten vor allem zwei Spieler für die Punkte sorgen sollen, verteilt sich diese Last bei den Baskets auf mehrere Schultern. Entsprechend war der Plan von MTV-Coach Marijo Knezevic darauf ausgerichtet, den direkten Gegenspieler im 1 gegen 1 zu stoppen und weniger Helpside-bezogen als noch gegen Traunstein, als es vor allem darum ging die beiden Protagonisten am Scoring zu hindern.
Ein guter Plan, der aber durch die unkonzentrierte Offense seiner Männer schnell zunichte gemacht worden ist.
MTV feiert Turnover-Festival
Die ersten Minuten der Partie waren bezeichnend für den weiteren MTV-Spielverlauf. Drei Angriffe, drei Turnover. Der Gameplan aus einer konzentrierten Offensive solide 1-gegen-1-Defense zu spielen war kaum umsetzbar, da die Baskets durch die ständigen Ballverluste der Hausherren immer wieder zu einfachen Punkten kamen.
So erzielte der MTV im ersten Viertel mit Müh und Not mickrige 8 Punkte, während der Gegner meist ohne größeren Aufwand doppelt so viele auf das Scoreboard brachte.
Das zweite Viertel war dann wohl der ansehnlichste Spielabschnitt der gesamten Partie. Zumindest für neutrale Basketball-Fans. Sowohl Heim- als auch Gastmannschaft scorten über 20 Punkte. Es war auf beiden Seiten ein gewisser Spielfluss zu erkennen - zum wohl ersten und letzten Mal in einer ansonsten sehr zerfahrenen Partie. Genützt hat es dem MTV allerdings wenig. Auch Viertel Nr. 2 wurde mit 21:23 verloren.
So ging es mit einem 10-Punkte-Rückstand mit 29:39 in die Halbzeitpause.
Ein kurzes Aufbäumen
Nach einer emotionalen Halbzeitansprache von Coach Knezevic, in der es zum ersten Mal in dieser Saison auch kurzzeitig zurrecht etwas lauter in der Kabine wurde, ging es in die zweite Hälfte.
Und tatsächlich sah es kurz danach aus, als würden die deutlichen Worte bei den MTV-Herren Wirkung zeigen. Zwar war das Offensivspiel immer noch durchzogen von Turnovern und Unkonzentriertheiten in der korrekten Ausführung der eigenen Plays, doch zumindest die Defense stand und so konnte man bis auf vier Punkte an die Baskets herankommen.
Eine Auszeit und zwei, drei unbeantwortete Körbe der Gäste stellte aber schnell den alten Abstand wieder her. So ging auch das dritte Viertel verloren. Mit 39:50 ging es in die letzten zehn Minuten.
Doch auch hier ging nichts mehr. Zwar war das letzte Viertel das einzige, welches der MTV gewinnen konnte (13:10), genutzt hat das in der Endabrechnung aber nicht. Auch der frühzeitige Versuch die Baskets durch Fouls an die Freiwurflinie zu schicken, um die Zeit zu stoppen und gegebenenfalls so noch einmal in Schlagdistanz zu kommen, scheiterte an der Abgezocktheit der Gäste und der eigenen Unfähigkeit in der eigenen Offensive.
Letztendlich verlor man das Spiel verdient, ohne ein einziges Mal in Führung gelegen zu haben, mit 52:60.
Der MTV scheitert damit ein weiteres Mal an sich selbst. Nun bleiben zwei Wochen Zeit, um vor allem am Offensivspiel zu arbeiten und Kinderkrankheiten wie fehlende Kommunikation - offensiv wie defensiv - sowie die unsaubere Ausführung der Systeme auszumerzen, um mit frischem Selbstbewusstsein in die kommende Partie gegen BC Hellenen München zu gehen.
Das Spiel wird am 4. November um 20:00 Uhr im Adolf-Weber-Gymnasium, der Heimstätte der Hellenen, stattfinden.
