Es ist der absolute Saisonhöhepunkt für die BG TOPSTAR Leitershofen/Stadtbergen in der 1. Regionalliga Südost, wenn am Samstagabend (Spielbeginn 19.30 Uhr) in der Stadtberger Sporthalle das zweite Play Off Finale um die Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die 2. Basketball Bundesliga gegen den MTSV Schwabing auf dem Programm steht. Besser hätte kein Regisseur das Drehbuch schreiben können: Das letzte Saisonspiel, das letzte Heimspiel und dazu noch das entscheidende Play-Off Spiel, zwei nahezu gleichwertige Mannschaften, die sich bereits im ersten Finalspiel keinen Millimeter Raum geschenkt haben und 1100 Fans in einer ausverkauften Halle, was will das Basketballherz mehr?
Mit einem minimalen Vorsprung von lediglich zwei Punkten gehen die Kangaroos in dieses letzte Saisonspiel. 66:64 gewann man letzte Woche an der Münchner Freiheit. Das bedeutet, dass den Stadtbergern ein Sieg in jeder Höhe, ein Unentschieden (Verlängerung gibt es dann nicht) und sogar eine Niederlage mit einem Punkt ausreichen würde, die Meisterschaft zu erlangen. Bei einer Niederlage mit zwei Punkten gäbe es Verlängerung, bis ein anderer Abstand hergestellt wäre. Bei einer höheren Niederlage als zwei Punkte für die BG hieße der Meister dann Schwabing. Große Optionen zu taktieren, gibt es da für beide Teams nicht. BG-Coach Emanuel Richter: „Die Ausgangslage ist nahezu identisch mit dem Halbfinale gegen den FC Bayern, wo das Hinspiel ja unentschieden endete. Es braucht keine Rechenspiele, wir müssen dieses Match einfach gewinnen, ohne wenn und aber. Die Mannschaft ist gut drauf, kann gegenüber dem Hinspiel auch noch zulegen. Die großartige Kulisse haben wir gegen Bayern auch schon gehabt, ich glaube nicht, dass da Nervosität aufkommt, sondern wir diesen Hexenkessel zu unserem Vorteil nutzen werden“, so Richter. Co-Trainer Michael Dorsch: „Große Geheimnisse gibt es zwischen den Teams jetzt nicht mehr, es ist das vierte Aufeinandertreffen in dieser Saison, da kennt man sich gegenseitig in und auswendig. Es bedarf aber einer Topleistung, um Schwabing ein drittes Mal in diesem Jahr zu bezwingen“, weiß Dorsch. Der Gegner baut bekanntermaßen auf eine ganze Anzahl von Toptalenten aus dem Programm der Internationalen Basketball Akademie München (IBAM), einem der führenden europäischen Jugendnachwuchsprogramme. Einige der Talente wie zum Beispiel Topscorer Benjamin Schröder werden nach der Saison die Tradition bei Schwabing fortsetzen und ihre Basketballkarriere in den USA weiter vorantreiben. Bekanntester Spieler der Landeshauptstädter, der diesen Weg schon erfolgreich bestritten hat, ist Oscar da Silva, der seiner Zeit zur Stanford University wechselte und der jetzt wieder bei ALBA Berlin unter Vertrag steht. Mit Nick Freer und Patrick Horstmann hat man dazu zwei routinierte Ex-Bundesligaspieler im Kader, welche sich von der Kulisse in Stadtbergern sicherlich kaum beeindrucken lassen werden. Vor allem Horstmann machte den Kangaroos im Hinspiel mehr zu schaffen, als es den Leitershofern lieb war.
Für einen Routinier auf Leitershofer Seite soll das Spiel am Samstagabend aber auch ein letzter Höhepunkt seiner Karriere werden. Kapitän Dominik Veney plant, seine aktive Laufbahn in der ersten Mannschaft zu beenden. Seit 2008 spielt der 34-jährige für die BG und überzeugte immer durch Topleistungen und Engagement weit über das Machbare hinaus. Unzählige Spiele, in denen Veney mit seiner Energie noch das Blatt gewendet hat und seine Mitspieler immer wieder neu gepusht hat, sind den Fans in Erinnerung. Große Abschiedsmodalitäten sind am Samstag nicht geplant, um die Konzentration auf das Spiel nicht zu stören. Kangaroos-Geschäftsführer Andreas Moser: „Ein Spieler wie Domi wird als erster Akteur in unserer Vereinsgeschichte ein gesondertes Abschiedsspiel erhalten. Sofern er dann wirklich ernst macht. Denn wenn er plötzlich doch wieder Lust bekommen sollte, kann er jeder Zeit binnen 5 Minuten ins Team zurückkehren. Ansonsten bleibt er uns aber auf jeden Fall aber auch als Jugendtrainer ja erhalten“, so Moser.
Direkt nach Ende der Partie wird es die offizielle Siegerehrung durch Spielleiter Robert Bayerer geben, welcher dem Meister den Siegespokal überreichen wird. Die Fans werden daher gebeten, direkt nach dem Spiel das Spielfeld noch nicht zu betreten.
Nochmals zu den organisatorischen Punkten am Samstag:
Die Halle ist mit 1100 Zuschauern restlos ausverkauft. Eine Anreise ohne Ticketreservierung lohnt nicht. Das Ticketportal der Kangaroos nimmt aber aktuell noch Reservierungen auf der Warteliste an. Sollten Plätze wieder frei werden, erfolgt eine automatische Benachrichtigung. Fans, die reserviert haben, den Besuch aber trotzdem nicht wahrnehmen werden, bitten die Kangaroos um eine Stornierung, damit andere Zuschauer nachrücken können. Karten von Dauerkartenbesitzer und Sponsoren benötigen keine Reservierung, sie erhalten automatisch Einlass. Die Halle ist ab 18.15 Uhr geöffnet. Es wird bei diesem Spiel dieses Mal von Beginn an zwei Einlasstüren mit Kasse geben, ebenso beim Catering. Trotzdem empfiehlt sich ein frühzeitiges Eintreffen. Die Parkplatzsituation wird durch das Ordnungsamt Stadtbergen geregelt. Es wird voraussichtlich im Laufe des Abends zu einer Sperrung der diversen Parkplätze an der Halle und am Schwimmbad wegen Überfüllung kommen, vom Nestackerweg gibt es eine Fußgängerunterführung zur Halle mit nur wenigen Minuten Laufweg. Auch im Sheridan Areal finden sich am Wochenende Parkplätze.
Basketballfans, die keine Karte erhalten, können im Livestream das Spiel kostenlos verfolgen. Die Sendung mit Kommentator Lucas von Hoyer und Experte Adnan Badnjevic startet um 19 Uhr.