Nachdem die Aschaffenburg Baskets in der vergangenen Saison die Playoffs noch knapp verpasst hatten, wollen sie dieses Jahr mit neuem Spielstil den Sprung schaffen. Helfen soll dabei ein neu strukturierter Kader.
Ende September startet die neue Saison in der Männer-Regionalliga Südost. Die in Goldbach ansässigen Basketballer sind wieder mit von der Partie und gehen in ihre sechste Saison. Doch im Vergleich zur Vorsaison hat sich einiges geändert.
Sechs Spieler haben den Verein verlassen. Aminu Abibu wechselte zum TV Langen, Malik Diagne zog studienbedingt nach Köln und wurde vom dort ansässigen Pro-B Team Iserlohn unter Vertrag genommen. Der spät in der Saison verpflichtete Cenker Öder konnte nicht überzeugen und musste den Verein wieder verlassen. Die litauischen Spieler Tadas Jagela und Dovydas Taujenis wechselten zum TV Okarben II, bei dem bereits einige litauische Spieler unter Vertrag stehen.
Mit Paulo Camilo verlässt auch der vorjährige Kapitän die Baskets. Ihn zieht es zu seiner Familie nach Nürnberg einen neuen Verein hat der brasilianische Power Forward allerdings noch nicht gefunden.
Die Abgänge von Leistungsträgern sollen durch die neu dazu gestoßenen Spieler kompensiert werden. Dabei haben die Neuzugänge eines gemein - sie sind alle jung und strotzen laut Coach Jerome Schaefer nur vor Spielfreude.
Einer der neuen ist Mika Kröner. Der 18 Jahre junge, 1,90m große Haibacher kehrt zurück nach Goldbach, verstärkt die Baskets auf der Position des Shooting Guards. Aus seinen vorherigen Stationen in Bamberg und Würzburg bringt er eine gute sportliche Ausbildung mit.
Beförderung für Kytka
Gleiches gilt für den 1,98m großen Power Forward Leo Cosic, der aus der Jugendabteilung der Frankfurter Skyliners kommt. Ebenfalls viel verspricht sich Coach Schaefer von Raamzi Toure. Der 20-jährige Small Forward spielte in der vergangenen Saison bei Ligakonkurrent und Aufsteiger Würzburg und stand dabei regelmäßig in der Startformation. Aus der zweiten Mannschaft stößt Robin Kytka hinzu, der sein Potenzial in der vergangenen Bayernpokal-Saison aufblitzen ließ.
Abgerundet werden die Zugänge durch den Gelnhäuser Sportstudent Frederik Fehl. »Freddy kommt aus der Region, hat einen sehr guten Basketball-IQ, ist extrem fit und hungrig auf die neue Saison«, bewertet Trainer Schaefer den neuen Point Guard der Aschaffenburger.
Komplett abgeschlossen sei die Kaderplanung allerdings noch nicht. Auf der Position des Centers sind die Baskets noch auf der Suche nach einem Profispieler. »Gerade für die Defensivarbeit wäre ein richtiger Big Man wichtig, aber das wird traditionell wieder ein Last-Minute-Transfer sein«, so Schaefer.
Neue Spieler, neuer Stil
Hinter dem Kaderumbruch steht die Idee, das Spiel der Aschaffenburger Korbjäger schneller und intensiver werden zu lassen. »Unsere Spielphilosophie besteht aus einer intensiven Verteidigung und schneller Ballbewegung im Angriff. In der vergangenen Saison war mir das kaderbedingt noch etwas zu träge - dieses Jahr soll unser Spiel deutlich schneller und mannschaftsdienlicher werden.« Die Verantwortung für die neue Spielphilosophie soll nicht alleine auf den Zugängen liegen. Vielmehr ist zu erwarten, dass Spieler wie Isaac Obanor, der neue Kapitän Jakob Jeßberger und Dejan Lukac eine wichtigere Rolle im Team bekommen.
Wichtig wird sein, dass sich die Baskets in dieser Saison von der Dreier- und Freiwurflinie verbessern, denn das war in der vergangenen Saison noch die große Achillesferse.
Playoffs als Ziel
Mit einem größeren Kader im Vergleich zur Vorsaison, jungen und hungrigen Spielern und einem fokussierten Coach haben sich auch die Ziele der Baskets angepasst. »Dieses Jahr wollen wir in die Playoffs kommen, auch wenn es bei der Konkurrenz schwierig wird.« Denn der stetige Ligafavorit Veitshöchheim, Absteiger Breitengüßbach und Anspach sind auch in diesem Jahr wieder in der Rolle der Gejagten.
Trainer Schaefer stimmen die ersten Wochen der Vorbereitung aber positiv: »Das erste Teambuilding-Wochenende war ein vielversprechender Auftakt, die Jungs verstehen sich gut.« Spannend ist auch der neu gewählte Ansatz bei der sich die Mannschaft intern ein eigenes Ziel setzen soll.
Der Umbau der Aschaffenburg Baskets ist in vollem Gang, der Prozess der Spielerentwicklung steht klar im Vordergrund und der Fokus liegt auf dem Erreichen der Playoffs.
Alex Rippberger, Main Echo