Angeschlagenen Nördlingern gelingt die Überraschung

Angeschlagenen Nördlingern gelingt die Überraschung

Mit diesem Ergebnis hatte vorher wohl keiner gerechnet. Die Regionalliga-Herren des TSV Nördlingen bezwingen die Baskets aus Haching, die vor dem Aufeinandertreffen auf Tabellenplatz Drei standen, dank einer herausragenden Leistung überraschend deutlich mit 98:52. Einem TSVler gelingt dabei ein ganz besonderer, rekordverdächtiger Auftritt.

Eigentlich häuften sich die schlechten Nachrichten für den Trainer der Aufsteiger aus dem Ries, Mohammed Hajjar, vor dem Duell. Nicht nur Youngster Julius Kluger, dessen Knöchelverletzung nicht rechtzeitig zum Spiel auskuriert werden konnte, musste pausieren, sondern auch, erstmals in dieser Saison, Kapitän Josef Eichler krankheitsbedingt aussetzen. Der Center zählt zu den absoluten Leistungsträger der Rieser und steuert rund 22 Punkte pro Partie bei. Aufgrund der Ausfälle startete der gerade einmal 15-jährige Felix Stoll für die Gastgeber. Dennoch gelang ihnen der bessere Start. Guard Scottie Stone tat das, was er am besten kann, und eröffnete die Punktejagd mit einem ersten Dreier, bevor Sylvio Mateus und Center Seeberger mit guten Aktionen unter dem Korb nachlegen konnten. Gleichzeitig war die Defensive hellwach, ließ keine einfachen Würfe der Hachinger zu und sorgte dafür, dass diese keinen offensiven Rhythmus fanden. Schnell konnte man sich so absetzen und durch Aufbauspieler Benedikt Schwarzenberger und dessen energischen Zug zum Korb auf 26:10 stellen, ein Viertelergebnis ganz nach Geschmack der zahlreichen Nördlinger Zuschauer.

Auch im zweiten Spielabschnitt hatte der TSV weiterhin die Oberhand und glänzte durch hervorragende mannschaftliche Verteidigung. Den Baskets gelang daher weiterhin offensiv wenig, die beiden sonst so treffsicheren Topscorer Broenig und Kropp, verfehlten einige ihrer Versuche und so setzte sich der Gastgeber weiter ab. Auf der Gegenseite punktete Stoll nach Offensivrebound bevor dann allmählich die Show des Scottie Stone begann. Der Scharfschütze lief heiß, nahm schwierige Würfe aus dem Dreierland und versenkte einen nach dem anderen. Er war in dieser Phase kaum zu stoppen, verwandelte gleich vier Versuche, teils weit hinter der Dreierlinie und sorgte dafür, dass sein Team die Führung vor der Pause sogar noch auf 48:24 ausbauen konnte.

Das Pausenergebnis zeugt aber vor allem von der überragenden Leistung in der Verteidigung der Rieser, die die Hachinger, die sonst mit 85 Punkten pro Partie, Liga weit die meisten Zähler erzielen, bei lediglich 24 Punkten halten konnten. Daran wollte Hajjars Truppe auch in der zweiten Hälfte anknüpfen. Und dies gelang seinen Schützlingen. Zwar traf Kropp zwei seiner Dreierversuche, ansonsten ließen die Hausherren aber ihren Gegnern weiterhin wenig Luft. Robin Seeberger, konnte den Ausfall seines Center-Kollegen weiterhin gut kompensieren, in dem er sich immer wieder Abpraller sicherte, in der Zone unermüdlich arbeitete und seine Physis nutzte, um zu scoren. Weiterhin nicht zu stoppen, traf Stone weitere Dreier, zog zum Korb und verwandelte oder nutzte seine Chancen von der Freiwurflinie. So konnte seine Truppe auch das dritte Viertel für sich entscheiden, ließ nun sogar nur 13 Hachinger Punkte zu und durfte mit 67:37 mit einem komfortablen Vorsprung in das Schlussviertel gehen.

Dieses war vor allem das Viertel des Scottie Stone. Der US-Amerikaner schien gar nicht mehr verfehlen zu können und traf weiter die schwierigsten Würfe. Da auch Mateus für den TSV und Amrhein und Hahn für die Baskets trafen entwickelte sich ein regelrechtes Dreier Shootout. Doch Stone war dabei nicht zu übertreffen, er verwandelte gleich 5 seiner Versuche und kam so am Ende auf alles überragende 51 Punkte. Mit unglaublichen 13 verwandelten Dreiern trug er sein Team in unnachahmlicher Manier. Die Hachinger hatten dem nichts mehr entgegenzusetzen, verloren auch den vierten Abschnitt deutlich und mussten sich am Ende mit 52:98 geschlagen gegeben.

Für den TSV ist dies ein ganz besonderer und wichtiger dritter Heimsieg, der ohne die beiden absoluten Leistungsträger Eichler und Kluger, in dieser Form nicht zu erwarten war. „Ich bin sehr stolz auf meine Jungs, dass sie trotz allem so eine Leistung zeigen konnten. Vor allem die Defensive war heute sehr gut, das hat uns im Angriff geholfen“, erklärt Hajjar nach dem Spiel. Nicht nur der überragende Stone, sondern das gesamte Team zeigte eine starke Leistung und konnte so die Ausfälle gemeinsam kompensieren. Dank dem dritten Heimsieg klettert man außerdem auf Tabellenplatz 5 und darf nun den Blick sogar noch weiter nach oben richten, denn Platz 4 würde automatisch die Teilnahme an den Playoffs bedeuten. Wie es der Zufall so will, ist ausgerechnet der Tabellenvierte Vilsbiburg am kommenden Samstag zu Gast in der Hermann-Kessler-Halle. Der Kampf um die Playoffs ist damit für den TSV endgültig eröffnet.

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