Die BGL-Damen konnten am vergangenen Samstag zum Abschluss der Zwischenrunde einen 71:74- Erfolg bei Jahn München einfahren. Das Spiel stand dabei eigentlich unter keinen guten Vorzeichen: Zahlreiche krankheitsbedingte Ausfälle hatten dazu geführt, dass bis zuletzt unklar war, mit welchem Kader die Litzendorferinnen würden antreten können. Letztendlich konnte Coach Flo Hager dann doch auf immerhin acht Akteurinnen zurückgreifen. Die Piratinnen starteten konzentriert in die Partie und lieferten sich in der Anfangsphase einen offenen Schlagabtausch mit den jungen Gastgeberinnen. Diese versuchten, die Gäste mit ihren aggressiven Ganzfeldverteidigungsvarianten unter Druck zu setzen- zunächst jedoch ohne Erfolg. Die BGL-Damen bewahrten die Ruhe im Ballvortrag und bewegten den Ball gut in der Halbfeldoffensive. Erst gut zwei Minuten vor Viertelende gelang es den Jahn-Damen, einige Ballverluste zu provozieren, die sie in einfache Punkte ummünzen und so bis zur Viertelpause auf 20:12 davonziehen konnten.
Auch im zweiten Viertel waren es zunächst die Jahn-Damen, die am Drücker blieben: Nun waren es vor allem die Distanzwürfe der Gastgeberinnen, die die Piratinnen vor einige Schwierigkeiten stellten. Punkt um Punkt geriet man weiter in Rückstand, bis nach gut der Hälfte des Viertels ein 32:19 für die Hausherrinnen von der Anzeigentafel leuchtete und Coach Hager per Auszeit den Münchner Run unterbrach.
In der Folge fanden die BGL-Damen wieder deutlich besser in die Partie: Topscorerin Daniela Vogel (24/1 Dreier) läutete per Dreier die erste Aufholjagd der Piratinnen ein. Plötzlich lief der offensive Motor auf Seiten der BGL wieder wie geschmiert- Laura Rockmann (7) wurde in dieser Phase immer wieder in der Zone in Szene gesetzt und erzielte fünf Punkte in Folge. Gleichzeitig stand die Litzendorfer Zonenverteidigung sicher und ließ bis zur Halbzeit nur noch einen einzigen Gegenkorb zu.
Mit einem 34:33 für die Jahn-Damen startete man so in die zweite Hälfte. Hier folgte erneut eine starke Phase der Münchnerinnen: Geschickt ließen sie gegen die Litzendorfer Zone den Ball laufen und trafen hochprozentig von jenseits der Dreierlinie. Fünf der insgesamt zehn Münchner Dreier fielen im dritten Viertel und sorgten dafür, dass die Piratinnen, die offensiv plötzlich unsicher und defensiv ratlos wirkten, erneut deutlich ins Hintertreffen gerieten. Gut zwei Minuten vor der Viertelpause betrug der Rückstand neunzehn Punkte (60:41) ehe die BGL-Damen das Ruder herumrissen- und auf furiose Art und Weise die Partie drehten:
Grundlage war eine deutliche defensive Steigerung: Plötzlich war kein Durchkommen mehr für die Hausherrinnen, die nun auch Probleme hatten, sich freie Distanzwürfe zu erarbeiten. Gleichzeitig fanden die Piratinnen in der Offensive wieder ihren Rhythmus. Angetrieben von Isabell Goller (18/2), die sechs der zehn Litzendorfer Punkte bis zum Viertelende erzielte, verkürzten die BGL-Damen ihren Rückstand dank eines 10:0-Runs bis auf 60:51.
Im Schlussviertel setzten die Litzendorferinnen stark nach und zeigten eine geschlossene Teamleistung in der Offensive, in der sich wieder alle Spielerinnen in die Scorerliste eintragen konnten. Gleichzeitig blieb die Litzendorfer Zonenverteidigung hoch konzentriert und erlaubte keine einfachen Würfe mehr- und auch zweite Wurfchancen gab es für die Jahn-Damen kaum noch, da auch beim Defensivrebound stark gearbeitet wurde.
Den verdienten Ausgleich zum 63:63 besorgte dann Sina Dorberth (8) gut vier Minuten vor Spielende. In der Folge ging es munter hin und her und die Partie war völlig offen, bis Daniela Vogel vierzig Sekunden vor Schluss mit vier Punkten in Folge ihre Farben mit 68:72 in Front brachte.
Im Anschluss verteidigten die Piratinnen extrem konzentriert und diszipliniert- konnten jedoch nicht verhindern, dass die Münchnerinnen einen spektakulären Dreipunktwurf versenkten- und so dreiundzwanzig Sekunden vor Ende wieder auf einen Punkt herankamen. In ihrem letzten Angriff spielten die Piratinnen jedoch ihre ganze Routine aus, und brachten den Ball in die Hände von Daniela Vogel, die nach Foul ihre Freiwürfe eiskalt zum 71:74 verwandelte. Der letzte Münchner Angriff war nicht erfolgreich und die Piratinnen durften zum Abschluss der Zwischenrunde nach zweimaligem Comeback einen verdienten Auswärtserfolg feiern.
Die BGL-Damen beenden die Zwischenrunde 2 auf dem 2. Platz und starten somit von Tabellenplatz 6 in die Playoffs, wo der Gegner im Viertelfinale Schwabach heißt.
Dorberth 8, Goller 18/2, Hering 8, Riegner 5, Rockmann 7, Stromer 2, Vogel 24/1, Wagner 2.