Die Spieler ließen die Köpfe hängen, saßen noch minutenlang geknickt in der Jahnhalle. Und der Coach schob ebenfalls ordentlich Frust: Die Dachau Spurs hatten trotz großem Kampf denkbar knapp mit 89:91 (37:48) gegen DJK SB München verloren. Damit tauschten die 1865-Basketballer mit den Pasinger Fröschen in der Tabelle der 2. Regionalliga die Plätze 3 und 5.
Adrian Lind seit Wochen beruflich und privat nicht in der Lage, zu trainieren, Sebastian Wolf weiterhin verletzt, der junge Paul Wellhäuser ebenfalls, Steffen Haberland krank – den Dachauer Korbjägern gehen zum Saisonendspurt die langen Innenspieler aus. Gegen die DJKler waren die Größennachteile eklatant. Nicht nur der einzige verbliebene Lange im Spurs-Kader, Simon Hagitte, bekam das zu spüren: Nahezu jeder Dachauer sah sich einem deutlich größeren Gegenspieler gegenüber.
Dieses Defizit versuchten die Spurs in der Verteidigung mit hoher Laufbereitschaft und großem Einsatz wettzumache: Sobald der Ball bei einem Gegner in Korb- oder Zonennähe landete, eilte ein Dachauer zu Hilfe. Wurde der Ball zu einem dadurch freiwerden Außenspieler gepasst, wurde dieser vom nächsten Verteidiger übernommen usw. – eine höchst laufintensive Verteidigungsform.
„Das haben wir eigentlich auch sehr gut gemacht“, analysierte später Dachaus Coach Igor Jurakic. „Wir haben dadurch den Sportbund häufig zu schlecht vorbereiteten Würfen gezwungen. Das Problem war, dass wir dann beim Defensivrebound nicht mit der nötigen Intensität gearbeitet haben!“ Die Gäste erkämpften sich so allzu oft im Nachsetzen zweite Wurfmöglichkeiten. Und wenn sie im Rückraum doch einmal frei wurden, trafen sie hochprozentig aus der Distanz.
Bereits zur Halbzeitpause lagen die Münchner klar vorn (48:37) und schienen der Rumpftruppe der 65er keine Möglichkeiten zu lassen. Auch vor dem letzten Viertel war der Vorsprung nach wie vor zweistellig.
Doch die Spurs bäumten sich noch einmal auf, kämpften sich in der Schlussphase tatsächlich heran. Angetrieben vom überragenden Manu Prediger verkürzten sie und waren einige Male drauf und dran, das Ruder herumzureißen. Simon Hagitte und Prediger, der am Ende mit 39 Punkten eine persönliche Bestleistung aufstellte, punkteten fleißig. Das Spiel stand auf der Kippe. Doch der „Riese“ Sportbund wankte nur, fiel aber nicht.
Spurs: Manu Prediger 39 (3), Simon Hagitte 16 (1), Erik Wester 12 (2), Sam Scheurich 10 (2), Paul Bruch 5, Valentin Wirth 4 (1), Tassilo Matthes 3 (1), Philipp Spitzenpfeil, Daniel Bekel, Flo Widmann.