Neue Gesichter, altes Gesicht beim 64:49 über den Stadtrivalen
Zwischen Wiesn und Marathon feierte München an diesem Samstag ein weiteres Großereignis: Die Südstaffel der 2. Regionalliga Südost startete in die Saison 22/23 mit dem Stadtderby TS Jahn München gegen DJK SB München.
Neue Gesichter: Bei Jahn München wurde der Kader in der Sommerpause ordentlich durchgerüttelt. Die Ü30-Fraktion aus Torsten Walter, Xandi Herrmann und Toni Sperber, prägende Figuren der Bayernliga-Meistertruppe 21/22, kommen statt als Spieler nun als Papa mit dem Nachwuchs in die Halle. Jahns Methusalem beim Saisoneinstand war ein Neuzugang, der 24-jährige Medizinstudent Moritz Trieb verstärkt den Spielaufbau des Aufsteigers. Sechs weitere Immigranten zählt die Herren-1 inzwischen, die meisten kommen aus der hauseigenen NBBL und H2 und kompensieren die Reiselust junger Studenten: Pirmin Gaißer (Stockholm) und Jakob Stolte (Paris) verbringen gerade anderorts ein Austauschjahr, während Max Pürschel (Wien) und Harald Schmitt (ebenfalls Wien) sich vorerst endgültig zum Studienbeginn verabschiedet haben.
Altes Gesicht: Jahn München definiert sich traditionell über mannschaftsdienliches Spiel und disziplinierte Verteidigungsarbeit. Letztere war auch nötig gegen den Stadtrivalen aus Pasing, der sich als ordentliche Hürde erwies. Der Drittplatzierte der Vorsaison hat sich mit Quentin Tucker einen der besten Scorer der Liga geangelt und obendrein noch Jahns einziges Vorbereitungsspiel gescoutet. Ein Gegner, der all deine Plays kennt – das gab‘s in der Bayernliga erst am Saisonende.
Es entwickelte sich ein typisches erstes Saisonspiel. Beide Mannschaften verteidigten mit Plan und Energie, waren im Angriff aber noch reichlich uneingespielt, was zu zahlreichen Ballverlusten und fragwürdigen Entscheidungen führte. Ästhetisch war das Offensivspiel kaum schöner als ein Schottergarten, Punkte gab es meist nur durch Fastbreaks und Offensivrebounds. Jahn kam dank druckvoller Verteidigung früh im Spiel zu einigen Ballgewinnen, konnte sich so bereits im ersten Viertel (27:14) zweistellig absetzen. Der Vorsprung wurde anschließend nie wieder einstellig, wuchs aber auch nicht weiter an. Dafür fehlte in der Deckung in vielen Phasen die letzte Konsequenz, während vorne zu keiner Zeit ein funktionstüchtiger Scoring-Plan gefunden wurde.
Mit 64:49 bleiben die Punkte im ersten Saisonspiel an der Zwuck. Hier ist man durchaus zufrieden. Nicht unbedingt mit der eigenen Leistung, aber mit dem offensichtlich herausfordernden Niveau, das die 2. Regionalliga zu bieten hat. Dass sich der Aufstieg gelohnt hat, ist gleich nach dem ersten Spiel klar.
Die nächsten beiden Jahn-Spiele finden auswärts in Passau (15.10.) und Weilheim (29.10.) statt. Erst im November kann die H1 wieder in München begafft werden, dann vielleicht schon mit wunderschönem Offensivbasketball.