Das war deutlich: Nach einer streckenweise schwachen Leistung unterlagen die Chiemgau Baskets dem Aufstiegsaspiranten SB DJK Rosenheim in der AKG-Sportarena mit 78:100. Die Korbjäger des TV Traunstein (TVT) fielen dadurch am 15. Spieltag der 2. Regionalliga Süd auf Rang vier hinter München Basket zurück, gegen die sie allerdings noch zweimal antreten werden und dabei Platz drei zurückerobern können.
Der Sportbund war zum ersten Mal in Traunstein zu Gast. Während Rosenheim jahrelang in der 1. Regionalliga Süd gespielt hatte und in der Vorsaison abgestiegen war, sind die TVTler in den letzten fünfzehn Jahren von der Kreisklasse in die fünfthöchste deutsche Spielklasse aufgerückt. Ein Sieg hätte für den Aufsteiger nach dem 95:84-Erfolg im Hinspiel das Sahnehäubchen auf einer bislang erfolgreichen Saison sowie Platz zwei in der Tabelle bedeutet. Aber es kam anders. Ohne ihren beruflich verhinderten Center Stefan Gruber hatten die Baskets unter dem Korb keinen Zugriff und gewannen kaum einen Rebound. Dazu zogen sich Unkonzentriertheiten, leichte Ballverluste und zahlreiche Fehlwürfe durch das ganze Spiel, sodass sie sich den erfahrenen und mannschaftlich geschlossen auftretenden Rosenheimern, die von ihrem Pointguard Jguwon Brice Hogges engagiert angeführt wurden, klar geschlagen geben mussten.
„Das Spiel war wie ein Film“, fasste es Baskets-Headcoach Aaron Mitchell zusammen. „Wir haben Momente gezeigt, in denen wir mithalten konnten, aber dann sind wir in ihre Falle getappt und haben ihre Spielweise übernommen. Das hat uns nicht gutgetan.“
Insbesondere den Rosenheimer Distanzspezialisten Miodrag Mirceta bekamen die TVTler nie in den Griff. 33 Punkte und neun Dreier erzielte der 1,94-Mann im Laufe der Partie. Das erste Viertel konnten die Traunsteiner zwar lange offenhalten und lagen bis zum 13:10 durch einen Drei-Punkte-Treffer von Vince Garrett nach vier Minuten auch immer wieder vorne. Aber die zweite Hälfte des Spielabschnitts gehörte den Rosenheimern, die an dessen Ende mit 25:17 vorne lagen.
Nach Wiederanpfiff ging es aus Sicht der Traunsteiner genauso schmerzlich weiter. Der Gast erhöhte durch zwei Dreier von Mirceta sowie Ignaz Geißinger innerhalb einer Minute auf 33:17, bis David Heuwinkel für die Traunsteiner einnetzte. Diese kamen nun zwar noch einmal auf 24:33 heran, doch letztlich konnten sie den Rückstand nicht mehr entscheidend verkürzen. Mit 39:47 ging es in die Halbzeitpause, in der die Kürgruppe der Abteilung Rhythmische Gymnastik des TV Traunstein das zahlreich erschienene Publikum unterhielt.
Die Baskets hatten sich in der Pause erkennbar einiges vorgenommen und kamen nach gut drei Minuten dank zwei Dreiern von Adrian Mitchell noch einmal auf zwei Punkte heran. Aber dann lief beim Gastgeber überhaupt nichts mehr zusammen. Vier Minuten lang gelang kein Treffer mehr, das Viertel endete mit 57:69.
Adrian Mitchell weckte mit einem seiner insgesamt sieben Drei-Punkte-Treffer nach Wiederanpfiff noch einmal die Hoffnungen des Heimpublikums, doch Mirceta antwortete mit zwei Dreiern und Maximilian Perner legte nach, sodass der Gast in der 33. Minute mit 19 Punkten vorne lag – ein Vorsprung, dem die Traunsteiner bis zum Ende hinterherliefen.
„Ich weiß, dass meine Jungs diesen Rückschlag verkraften und nächste Woche eine Top-Leistung bringen werden“, sprach Aaron Mitchell seinen Spielern nach dem Spiel Mut zu. „Ein besonderer Dank geht an unsere Fans für die unglaubliche Atmosphäre. Wir würden uns freuen, wenn sie uns im nächsten Spiel wieder so anfeuern.“ Den Chiemgau Baskets stehen an den nächsten beiden Wochenenden zwei Heimspiele bevor. Zunächst gastiert am 2. März der Siebtplatzierte aus Weilheim, bevor es dann eine Woche später gegen München Basket voraussichtlich zum Duell um Platz drei kommt.
Es spielten:
Chiemgau Baskets: Adrian Mitchell (29 Punkte/7 Dreier), Vince Garrett (22/2), David Heuwinkel (14), Noel Friedl (6/2), Victor Langner (3/1), Adam Jakob (2), Raphael Miksch (2), Marko Bamis, Lukas Blank, Niko Kolovos, Heye Gädt.
SB DJK Rosenheim: Miodrag Mirceta (33/9 Dreier), Jguwon Brice Hogges (23), Ante Begic (10/2), Roobaa Shigut (10), Johannes Wießnet (10), Ignaz Geißinger (8), Maximilian Perner (6), Linus Hein, Philipp Koppenhöfer, Ikar Nsingi, Sebastian Sohn, Severin Weigel.