Dachau Spurs kämpfen Wolnzach nieder

Dachau Spurs kämpfen Wolnzach nieder

Coach Igor Jurakic und Assistent Martin Wimmer schickten von daheim, zum Teil in Corona-Quarantäne, Glückwünsche, die Spurs-Fans auf der Tribüne spendeten frenetischen Applaus, die Mannschaft lag sich auf dem Spielfeld mit Interimscoach Torge Wester in den Armen, hatte einen Kraftakt geschafft: Mit 82:80 (39:37) hatten die Basketballer des TSV Dachau 1865 die Gäste des TSV Wolnzach in einem denkwürdigen Kampfspiel in der 2. Regionalliga buchstäblich niedergerungen.

Der bis in die Schlusssekunde umkämpfte Erfolg der Dachauer über die Hallertauer hatte viele Väter. Und einen Matchwinner: Sebastian Wolf. Mit einer einzigen Sequenz lässt sich wunderbar schildern, welchen Wert der 21-jährige Centerspieler für sein Team hatte: Beim Stande von 78:78 eine Minute vor Schluss holt er einen Offensivrebound, passt zu einem freien Schützen, der wieder nicht trifft. Doch Wolf holt auch diesen Abpraller und passt wieder raus, um nach einer weiteren „Fahrkarte“ ein drittes Mal erfolgreich nachzusetzen und den Ball für seine Mannschaft zu sichern – und um dann schließlich nach einem Wolnzacher Foul zwei Freiwürfe zur Führung zu verwandeln. Der größte Dachauer überragte an diesem Abend nicht nur körperlich.

Doch, wie gesagt, der Erfolg hatte viele Väter. Das wurde in der letzten Szene des Spiels deutlich, als die Spurs nach zwei verwandelten Freiwürfen des starken Aufbauspielers Sam Scheurich und einem Wolnzacher Korb eine hauchdünne 82:80-Führung verteidigen mussten. Mit unbändigem Kampfgeist und extremer Laufbereitschaft zwangen die Spurs die Gäste zu einem aussichtslosen Distanzwurf – die Zeit lief ab, die 1865er waren am Ziel ihrer Wünsche und lagen sich in den Armen.

Die Energieleistung der Dachauer in der Defensive hatte das Spiel gewonnen. Das konnte man getrost für die gesamte Partie unterschreiben. Denn die 65er ließen über 40 Minuten keine Zweifel aufkommen, dass sie gewillt waren, der vielleicht kampfstärksten Mannschaft der 2. Regionalliga Süd das Leben so schwer wie nur möglich zu machen. Da wurde der eigene Korb leidenschaftlich verteidigt, die Passwege zugemacht, hart über Blocks gegangen, sich gegenseitig bedingungslos geholfen und dann zum Rebound gegangen. Was in der Offensive vorne an Rhythmus fehlte – die Spurs hatten zuvor in drei Monaten nur ein Punktspiel bestritten –, wurde mit Einsatz wettgemacht.

Und phasenweise war das ja durchaus auch in der gegnerischen Hälfte ganz ansehnlich, was die Hausherren zeigten: Sie trafen beispielsweise zwölf Mal von der Dreipunktelinie, angeführt vom starken Forward Manu Prediger (3) sowie Erik Wester (4). Und wenn einmal ein Wurf danebenging, hatte man ja noch Sebastian Wolf, der beim Offensivrebound nachsetzte. Oder man verteidigte einfach derart laufintensiv, dass die Wolnzacher innerhalb der erlaubten 24 Sekunden gar nicht zum Abschluss kamen.
Dieses Kunststück gelang den 1865ern gerade anfangs des Schlussviertels mehrmals, als sie sich auch das einzige Mal in diesem Spiel etwas absetzen konnten (70:60/34.). Wolnzach kämpfte sich wieder heran, doch das bessere Ende hatten die Gastgeber, auch weil sie Nervenstärke bewiesen und sieben ihrer acht Freiwurfversuche in den letzten zwei Spielminuten verwandelten.

„Hammer! Bin sprachlos und sehr glücklich“, ließ Igor Jurakic sein Team aus der Ferne wissen. Den Spurs war ein denkwürdiger Befreiungsschlag gelungen, sie hatten auch gleich die Trikots des neuen Hauptsponsors Räumfuchs würdig eingeweiht. Und in der 2. Regionalliga haben die 1865-Korbjäger nun wieder mehr Siege (fünf) als Niederlagen (vier) zu Buche stehen. Dachau Spurs - TSV Wolnzach 82:80 (19:19/39:37/64:60)
Spurs: Manu Prediger 19 (3), Sebastian Wolf 16, Erik Wester 14 (4), Sam Scheurich 10 (2), Steffen Haberland 9 (1), Alex Frey 9 (1), Thibaut Munier 3 (1), Paul Bruch 2, Philipp Spitzenpfeil 1, Flo Widmann.

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