Aufholjagd wird nicht belohnt

Die Chiemgau Baskets mussten am Samstagabend in ihrer AKG-Sportarena die zweite Heimniederlage in Folge einstecken. Nach einer desaströsen ersten Halbzeit und einer beherzten Aufholjagd in der zweiten Hälfte unterlagen die Korbjäger des TV Traunstein (TVT) dem TSV Weilheim knapp mit 84:88. Die Partie entwickelte sich im letzten Viertel zu einem echten Thriller, doch die Hypothek aus der ersten Halbzeit erwies sich für die Chiemgauer als zu hoch. Damit verharren sie auf Platz vier der 2. Regionalliga Süd.

Nach der 78:100-Heimniederlage am vorigen Samstag gegen den SB DJK Rosenheim waren die TVTler eigentlich auf Wiedergutmachung aus. Doch der Start in die Partie misslang gründlich. Nach drei Minuten lag der Gastgeber 0:10 zurück. Im ersten Viertel zeigten sich die gleichen Symptome wie schon im Rosenheim-Spiel: Wurfpech, unnötige Ballverluste, Reboundschwäche und eine unkonzentrierte Defense vereinigten sich zu einem unheilvollen Gebräu, das die Gäste am Ende des Viertels mit 31:13 davonziehen ließ.

Victor Langner ging nun auf Seiten der Traunsteiner, die auf David Heuwinkel und Noel Friedl verzichten mussten, kämpferisch voran. Aber Weilheim blieb im zweiten Spielabschnitt treffsicher und kam immer wieder frei zum Drei-Punkte-Wurf. Insbesondere den ehemaligen Bundesligaspieler Sebastian Betz konnten die Gastgeber nie stoppen. 42 Punkte samt acht Dreiern legte er im Lauf des Spiels auf. So ging auch das zweite Viertel an die Gäste. Beim Stand von 35:56 erfolgte der Pausenpfiff. In der Halbzeit feierten die „Chasing Panthers“ der V-Town Panthers Cheerleader aus Vachendorf ihre Showpremiere und begeisterten mit ihrem Auftritt das Publikum.

In der zweiten Hälfte zeigten die Chiemgau Baskets ihr Kämpferherz und fanden endlich immer besser in die Partie. Nach einem Dreier von Adrian Mitchell und zwei Ballgewinnen in der Defensive verkürzten Vince Garrett und Adam Jakob auf 45:59. Die Weilheimer zogen jedoch zunächst wieder davon. Mit dem fünften Foul von Baskets-Pointguard Raphael Miksch folgte in der 27. Minute ein weiterer Rückschlag für die TVTler. Doch Stefan Gruber mit einem Dunking und Vince Garrett mit einem Alley-oop machten klar, dass sie nicht bereit waren, aufzugeben. Am Ende des dritten Viertels stand es 60:73.

Der letzte Spielabschnitt begann mit Ballverlusten der Weilheimer, nach eineinhalb Minuten waren die Gastgeber auf 69:73 herangerückt. Im nun lautstark anfeuernden Publikum stieg die Hoffnung, dass die Heimmannschaft das Spiel doch noch drehen kann. Aber Weilheim fing sich und netzte zweimal in Folge ein. Stefan Gruber bewies sich jetzt als „Aggressive Leader“, wühlte unter dem Korb und wurde mehrfach gefoult – die Baskets fighteten um den Sieg. Vier Minuten vor Ende betrug der Rückstand neun Punkte, 24 Sekunden vor Abpfiff noch drei. Doch Traunstein gelang es nicht, den „Lucky Punch“ zu setzen. Sebastian Betz beendete die Hoffnungen der TVTler mit einem letzten Freiwurftreffer zum 88:84, das Team von Weilheim-Coach Max Kihm hatte das bessere Ende für sich.

„Das waren heute zwei Spiele in einem – zur ersten Hälfte sind wir gar nicht erst erschienen, in der zweiten haben wir es geschafft, uns noch eine Chance auf den Sieg zu erarbeiten“, sagte Baskets-Coach Aaron Mitchell nach der Partie. „Leider war das Loch schon zu tief und wir konnten uns nicht mehr herausziehen.“

Es spielten:

Chiemgau Baskets: Vince Garrett (34 Punkte/5 Dreier), Adrian Mitchell (25/5), Stefan Gruber (14), Adam Jakob (6), Victor Langner (5/1), Markos Bamos, Lukas Blank, Heye Gädt, Niko Kolovos, Raphael Miksch.

TSV Weilheim: Sebastian Betz (42/8), Alexander Thumser (21/3), Andreas Brem (7), Alexander Brem (6/1), Philip Merkl (6/2), Miljan Grujic (4), Bennet Hein (2), Janis Modl.

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