Im Eröffnungsspiel der neuen Saison mussten die Aschaffenburg Baskets einen späten Rückschlag hinnehmen. In der ersten Halbzeit der Partie gegen die stark besetzten Dresden Titans II zeigten die Aschaffenburger ihre neu versprochene Spielweise. In der zweiten Halbzeit fielen sie jedoch in alte Muster zurück.
Kurz vor der Halbzeit drehten die Baskets richtig auf. In den sechs Minuten vor dem Pausenpfiff liefen sie einen Fastbreak nach dem anderen. Das Momentum fiel mit einem 19:5 Lauf komplett zu den Aschaffenburgern. Es lief beinahe alles. Phasenweise spielten sie die Dresdner mit ihrem Ansatz des Teambasketballs vollkommen schwindelig. Das zeigte sich auch der Wurfauswahl der Spieler. Obanor und Khrysostomidi zeigten sehenswerte Eurosteps, Kröner netzte von der Dreierlinie. Mit einem 49:35 gingen die Hausherren mit einer komfortablen Führung in die Pause. Wann sahen die Goldbacher Zuschauer zuletzt so viele Punkte in einer Halbzeit von den Baskets?
„Ihr müsst rennen, rennen, rennen“
Zu Beginn der zweiten Hälfte geriet die vorher noch gut geölte Baskets-Maschine das erste Mal ins Stocken. Ein Grund dafür könnte die Verletzung von Dejan Lukac in der ersten Halbzeit sein. Nach einem Stoß fiel Lukac unglücklich in den Gegenspieler und knickte dabei mit dem sowieso bereits bandagierten Knöchel um. Für ihn ging es in der Partie nicht mehr weiter. Damit fehlte den Gastgebern einer ihrer galligsten und physischsten Spieler. Doch Dresden spielte bei weitem nicht effizient, arbeitete sich jedoch langsam in die Partie. Besonders für die Mid-Range-Würfe von Samuel Schally hatten sie oft keine Antwort.
Später Nackenschlag sorgt für lange Gesichter
Im letzten Viertel dann das große Drama. Immer hektischer wurden die Spielzüge der Baskets. Kaum Kontrolle, überhastete Würfe, teils von weit außen, einfache Turnover – die etwa 120 Zuschauer in der Halle spürten es bereits, das Spiel kippte. "Wir hatten Angst noch zu verlieren, anstatt Lust zu haben, das Spiel zu gewinnen," beschrieb es Coach Jérôme Schaefer treffend. Besonders auffällig: Mit nur 12 von 29 Freiwürfen ließen die Baskets 17 einfach Punkte liegen, ein katastrophaler Wert. Ein später Dreier von Topscorer Schally brachte Dresden mit 73:76 in Führung. Eine Antwort fanden die Aschaffenburger nicht mehr.
Jérôme Schaefer: „Ich kann mich schwer an ein Spiel erinnern, dass wir so unnötig verloren haben, wie dieses. Wir haben ohne unseren Big und Dejan gegen ein in der Spitze stark besetztes Playoff-Team gewinnen müssen, das zeigt, dass wir gut dastehen und uns verbessert haben. Doch in der zweiten Halbzeit sind wir in alte Muster zurückgefallen, haben es zu oft alleine und mit der Brechstange versucht und schwierige Würfe genommen. Dazu kamen 3-4 unerklärliche Ballverluste und eine unterirdische Freiwurfquote, die uns den Auftaktsieg gekostet haben.“
Punkte Aschaffenburg: Mika Kröner 20, Isaac Obanor 15, Raamzi Toure 11, Jakob Jeßberger 9, Dejan Lukac 7, Jeremie Okitasumbu 4, Rafail Khrysostomidi 4, Samy Zoller 2, Frederik Fehl 2
Quelle: Main Echo, Alexander Rippberger