Das Auswärtsspiel beim Farmteam von Jena, den Culture City Weimar, war für den TTL Basketball Bamberg mehr als ernüchternd. Das Spiel verloren, der Kapitän mit zwei fragwürdigen unsportlichen Fouls vom Feld geflogen, der Headcoach mit zwei technischen Fouls der Halle verwiesen und kurz vor Spielende hat sich dann noch Aufbauspieler Jefferson eine schwere Knieverletzung zugezogen.
Allerdings waren diese negativen Umstände nur teilweise ursächlich für die Auswärtsniederlage. Der TTL Basketball Bamberg hat den Spielbeginn total verschlafen und ließ sich innerhalb von zwei Minuten vier 3-Punkte-Würfe einschenken, sodass es nach vier Spielminuten schon 19:7 für die Thüringer stand. Leider reagierten die TTL-Jungs darauf in der Offensive zu hektisch und scheiterten immer wieder mit Einzelaktionen an der körperlich überlegenen Defense der Weimarer. Nach einer Auszeit fand der TTL dann besser ins Spiel verteidigte härter und konnte bis zur Viertelpause auf einen 6-Punkte-Rückstand verkürzen. Allerdings zeigten die TTLer im zweiten Viertel gleich wieder einen schlechten Start, punkteten minutenlang nicht und ließen sich bis zur Halbzeitpause dann nochmals vier Dreier in Folge zum 58:38 einschenken.
Offensichtlich hat die Standpauke des Trainers in der Pause gewirkt. Die TTLer kamen wie umgewandelt aus der Kabine. Angeführt vom Youngster, Paul Guck, der den Spielaufbau übernahm und auch konstant erfolgreich punktete schafften es die Bamberger bis zum Ende des Viertels auf 69:62 zu verkürzen. Getrübt wurde dieser gute Auftritt in der Anfangsphase des Viertels nur durch das zweite recht kleinlich geahndete technische Foul gegen den Headcoach des TTL. In der Folge übernahm Assistent-Coach Michel Kunz an der Seitenlinie. Im Schlussviertel entwickelte sich dann ein wahrer Krimi. Die Bamberger konnten bis zwei Minuten vor Spielende auf 77:75 verkürzen. Ein kleinliches zweites unsportliches Foul gegen den Bamberger Kapitän Steffen Walde und kurz darauf die schwere Verletzung von Kevin Jefferson brachten die Bamberger aus der Erfolgsspur. Am Ende stand nach einer kampfstarken Aufholjagd in der zweiten Hälfte dann doch die Niederlage mit 85:76 zu Buche. Geschäftsführer Klaus Linsner: „Wir haben das Spiel bereits in der Anfangsphase verloren, als wir zu hektisch reagierten und unser Teamplay in der Offensive vermissen ließen. Stark war die Aufholjagd in der zweiten Hälfte. Ein Sonderlob an Paul Guck, der beste Spieler auf dem Feld mit einem Effizienzwert von 29 - er hat uns heute die Aufholjagd ermöglicht. Kevin Jefferson wird seine schwere Verletzung noch in der Klinik abklären lassen müssen! Eine bittere Niederlage für uns!"