Lange mussten die Fans der Regionalliga-Herren des TSV Nördlingen auf den ersten Heimsieg warten. Am Freitagabend, dem sechsten Spieltag, war es nun endlich soweit und man konnte sich nach einem lange Zeit umkämpften Duell gegen TS Jahn München mit einem verdienten 75:63 Erfolg belohnen. Erst im Schlussviertel schafft es der TSV sich entscheidend abzusetzen und hat dies insbesondere seinen beiden Centern zu verdanken.
Nach vier Niederlagen in Serie waren alle beim TSV heiß darauf, gegen Jahn den Turnaround zu schaffen und zurück in die Erfolgsspur zu kehren. Entsprechend motiviert startete der Gastgeber in das Aufeinandertreffen und konnte sich vor allem auf Kapitän Josef Eichler verlassen, der die Punktejagd mit einem verwandelten Dreier eröffnete und auch in der Folge kaum zu stoppen war. Der Routinier nutzte seine physische Überlegenheit unter dem Korb und erzielte ganze zwölf der 18 Punkte seiner Mannschaft im ersten Abschnitt. Doch auch die Gäste spielten sich gute Würfe heraus und kamen insbesondere durch die beiden Leistungsträger Sadikovic und Jukic zu Punkten, die auch für Oberhaching in der zweiten Basketballbundesliga auflaufen und ihre Erfahrung zeigten. So ging ein munteres erstes Viertel mit 18:15 zu Ende.
Auch in der Folge lieferten sich beide Mannschaften einen offenen Schlagabtausch. Aus dem guten Zusammenspiel von Guard Benedikt Schwarzenberger und Center Robin Seeberger punktete der TSV immer wieder und erspielte sich einen 8:0 Lauf. Auch der beste Scorer der Liga, Scottie Stone, dem bis dato das Wurfglück fehlte, kam nun besser in die Partie und verwandelte Würfe aus der Mitteldistanz. Doch die Münchner konterten prompt, trafen mehrere Dreierversuche und gleichten so wieder aus. Wieder war es dann Eichler, der unter dem Korb scorte und auf den 38:38 Pausenstand stellte.
Die zahlreichen Zuschauer in einer stimmungsvollen Hermann-Kessler-Halle durften sich abermals auf eine spannende zweite Hälfte einstellen, in der sich beide Teams zunächst offensiv schwer taten. Die Intensität in der Verteidigung war auf beiden Seiten enorm hoch, was sich in wenig Punkten und einigen Ballverlusten widerspiegelte. Dennoch schaffte es das Team von Trainer Ajtony Imreh sich, durch Zähler von Stone und den Scharzenberger-Brüdern, etwas Luft zu verschaffen. Doch man verpasste es, auch weil sich Jahn mit aller Macht dagegen stemmte, sich endgültig abzusetzen und kam nicht über die 60:53 Führung nach drei Vierteln hinaus.
Allzu oft hatte man in den vergangenen Partien das Spiel im Schlussviertel nicht erfolgreich zu Ende bringen können, was die Imreh-Truppe diesmal unbedingt verhindern wollte. Doch die Gäste ließen eine frühzeitige Entscheidung nicht zu und kämpften um jeden Ball. Der TSV musste hart für seine Körbe arbeiten, wobei Center Seeberger in beeindruckender Manier voran ging, sich einen Rebound nach dem anderen schnappte und in einer Phase, in der für seine Mannschaft wenig Würfe fielen, immer wieder zweite Chancen generierte oder selbst die Punkte erzielte. Dennoch kam der Gegner bei noch rund vier Minuten auf 66:63 heran. Doch für solche Fälle hat der TSV einen Scorer wie Stone, der nun übernahm, zwei enorm schwierige und wichtige Würfe verwandelte und Jahn-Trainer Schmidt zur Auszeit zwang. Diese blieb ohne Wirkung, Stone schickte noch einen Mittedistanztreffer und einen Dreipunktewurf hinterher, stellte auf 75:63 und machte damit eine Minute vor Schluss alles klar. Zusammen mit den Fans durfte sein Team dann endlich den zweiten Erfolg der bisherigen Spielzeit feiern.
Am Ende steht ein ungemein wichtiger Erfolg des TSV, der durch diesen Tabellenplätze gut macht und an den Münchnern vorbeizieht. Auch konnte man den Zuschauern endlich den ersten Heimerfolg schenken und wird daraus viel Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben tanken. Nicht alles klappte, doch Einsatz und Kampfbereitschaft stimmten, sodass man sich am Ende gegen einen guten Gegner durchsetzen konnten. Mit 12 Punkten und 14 Rebounds zeigte Seeberger einen bärenstarken Auftritt. Am Ende konnte man sich auf Stone verlassen, der mit 31 Punkten gewohnt stark ablieferte. Am kommenden Samstag möchte der TSV bereits den nächsten Heimsieg feiern, wenn das Derby mit den Baskets aus Treuchtlingen, ein echtes Saisonhighlight, ansteht.
Für Nördlingen spielten:
Stone (31 Punkte), Eichler (19), Seeberger (12), Schwarzenberger, B. (10), Schwarzenberger, l. (3), Kluger, Hirsch, T., Hirsch, M., Hahn, Schröppel, Kolovos