Lange eng, trotzdem verloren: TS Jahn München unterliegt auswärts 63:75 (38:38)
Am vergangenen Freitagabend gastierte die Mannschaft der TS Jahn München im Ries und war hungrig auf den nächsten Sieg der noch jungen Saison. Die routinierte Nördlinger Mannschaft war trotz Playoffambitionen zwar schwach in die neue Spielzeit gestartet, konnte im Duell mit den jungen Wilden aus der Landeshauptstadt aber den lang ersehnten ersten Heimsieg feiern. Bei den Gastgebern konnten vor allem Scott Stone und Josef Eichler überzeugen, außer ihnen punkteten nur noch drei weitere Spieler. Anders das Bild bei den Gästen, von denen sich zehn von elf in die Scorerliste eintragen konnten.
Nach einem knappen ersten Viertel, welches an den TSV Nördlingen ging, kamen die Jahnler stark zurück und sicherten sich den zweiten Spielabschnitt. Mit einem guten Mix aus Fastbreaks, Halbfeldangriffen sowie Punkten nach Fouls und aus der Distanz gestaltete das junge Team von Trainer Hagen Schmidt die erste Halbzeit ausgeglichen. Während Stone für seine Verhältnisse "kalt" gestellt werden konnte, war es Eichler, der seine Mannschaft im Spiel hielt und Verantwortung übernahm. Er schenkte den Münchnern nicht nur reinen Wein, sondern ein paar sehenswerte Jump Shots ein, darunter zwei Dreier.
Im zweiten Spielabschnitt fanden die Gäste aus Gründen leider nur schwer in ihren offensiven Rhythmus und ließen ihre Gegner hinten immer wieder gewähren. Gerade aus der Distanz wollte nun kein Ball mehr reinfallen, insgesamt trafen die Jungs von der Zwuck nur 5 ihrer 40 Dreierversuche. Durch passable Execution hielt man sich zwar im Spiel, hatte jedoch defensiv immer weniger entgegen zu setzen. Trotzdem lag der Jahn bis 2:30 Minuten vor Ende der Partie nur drei Punkte zurück (63:66) und ließ seine Gegner nie davonziehen. Dann schlug erneut die Stunde des Scott Stone: als Personifikation des Nördlinger Meteors schlug er einige Male in der Münchner Zone ein und trug damit erneut sein Team. Zur Freude der vielen Nördlinger Fans brachten die Veteranen des TSV das Ergebnis über die Ziellinie und bauten die Punktedifferenz zur größten Führungs des Abends aus.
Stimmen zum Spiel:
Hagen Schmidt (Trainer Jahn München): "Glückwunsch an einen sehr abgezockten Gegner, auch für eine wirklich tolle Heimspielatmosphäre und das Glück, zwei derartige Profis, die vermutlich bedeutend höher spielen könnten, in ihren Reihen zu wissen. Leider gab es für uns heute außer Erfahrung nichts zu holen. Am Ende ist uns leider die Luft ausgegangen und das Ergebnis täuscht etwas über den eigentlichen Spielverlauf hinweg. Trotzdem haben meine Jungs heute den nächsten Schritt gemacht, vor allem defensiv waren wir 37 Minuten wirklich wach und smart."
Luis Sinzinger (Spieler Jahn München): "Das Wurfglück hat uns heute etwas im Stich gelassen. Wir haben viele gute Dreier herausgespielt, fast jeder hat gepunktet, der Ball ist gelaufen. Das zeichnet unsere Mannschaft ja auch aus. Aber 13 % von jenseits der Dreierlinie ist dann einfach zu wenig. Aber unsere Fastbreaks und viele schöne Pick & Rolls machen Lust auf mehr. Ich bin mir sicher, dass das Heimspiel anders verlaufen wird. Wir ärgern uns jetzt kurz und dann geht es ab nächste Woche in die Rückrunde, in der wir uns einiges mehr vorgenommen haben. Schön zu sehen war heute, dass bei uns von der Bank viel Energie und auch Scoring kommen kann, darauf können wir aufbauen."
Für Jahn München spielten:
Benjamin Sadikovic (16 Punkte, 11 Rebounds), Mateo Jukic (10 Punkte, 4 Assists, 6 Steals), Luis Sinzinger (7 Punkte), Pirmin Gaißer (7 Punkte), Finn Feldheim (7 Punkte), Chris Moore (6 Punkte), Jonas Sauer (4 Punkte, 5 Assists), Levi Weng (3 Punkte), Peter Pauli (2 Punkte), Jakob Stolte (1 Punkt), Nico Hirtl