Vorab: TVA gewinnt gegen MTV mit vier Punkten. Das Spiel war jedoch deutlicher als das Ergebnis vermuten lässt. 84:80.
Das Spiel im Allgemeinen wirft für mich als Coach jedoch einige Fragen auf. Ich selber coache jetzt ein Team aus erfahrenen und jungen Spielerinnen. Vor allem in Bezug auf Spielerinnen, die sich noch entwickeln, frage ich mich welchen Einfluss meine Rolle als Coach hat. Sind die Spielerinnen Abbildungen ihrer Coaches? Nach der Lerntheorie von Albert Bandura lernen junge Menschen an Vorbildern. Dabei eignen sie sich Verhaltensweisen des Modells (in unserem Fall die Trainerin) an. Das Verhalten wird imitiert. Wenn also unsportliches Verhalten, wie zum Beispiel nicht abklatschen oder sich nicht von der Gegnerin hoch helfen lassen, von der Trainerin gefördert oder belohnt wird, dann bekomme ich entsprechende Spielerinnen. Also Spielerinnen, die 40 Minuten an den Schiedsrichter jammern und mit viel Glück mit ihrem unsportlichen Verhalten durchkommen (ein Zitat von nach dem Spiel an dieser Stelle: „Whoa, ich hab so draufgehauen und bin nicht mit fünf Fouls rausgeflogen.“) – dann würde ich schon sagen, dass wir hier von „Lernen durch Nachahmung“ sprechen können. Als Trainer von jungen Spielerinnen sehe ich es schon als meine Aufgabe an, nach dem Spiel mit gutem Vorbild voranzugehen. Wenn ich als Coach dann zentrales Element einer Rudelbildung bin, habe ich die Aufgabe klar verfehlt. Ich insbesondere als Spielertrainerin versuche aus meinen Spielerinnen keine Jammerlappen zu machen, sondern Spielerinnen, die mit Druck klarkommen, die mit schlechten Refs klarkommen und in diesen Situationen belastbar sind und vorneweg gehen. Damit im Hinterkopf war ich umso schockierter nicht nur vom Spiel selber, aber vor allem von den Szenen danach. Trotzdem fühle ich mich durch MTV bestätigt in dem, was ich für ein Vorbild für meine jungen Spielerinnen sein will, beziehungsweise nicht sein will.