Harte Landung für die Chiemgau Baskets

Traunsteiner unterliegen Spitzenreiter München Basket mit 74:85

Ein Basketballspiel dauert viermal zehn Minuten – und manchmal verspielt man den Sieg gleich im ersten Viertel. So erging es den Chiemgau Baskets am Samstagabend in der Traunsteiner AKG-Sportarena bei der Partie gegen Tabellenführer München Basket. Nach einem desaströsen Auftakt liefen die Korbjäger des TV Traunstein (TVT) einem 16-Punkte-Rückstand hinterher, konnten zwischenzeitlich noch einmal ausgleichen und unterlagen am Ende dennoch mit 74:85.

„Wir hätten das Spiel kontrollieren und für uns entscheiden können“, ärgerte sich Baskets-Headcoach Aaron Mitchell. „München hat mit seinem erfahreneren Team eine erstklassige Partie gezeigt, aber gleichzeitig hatte ich das Gefühl, dass wir uns selbst im Weg gestanden sind. Wir hatten eigentlich viele Möglichkeiten, die Begegnung zu einem guten Ende zu bringen.“ Er müsse sein Team besser in die Position bringen, um die Partie zu gewinnen, nahm der US-Amerikaner die Schuld auf sich und blickte gleich wieder positiv nach vorne: „Wir haben viel gelernt. Ich freue mich auf das Spiel am Samstag in Dingolfing.“

Die TVTler, die auf den erkrankten Raphael Miksch verzichten mussten, fanden zunächst überhaupt nicht ins Spiel und lagen nach drei Minuten 0:7 zurück, bevor Pablo Schmidt mit einem Freiwurf den ersten Treffer markierte. Adrian Mitchell legte mit einem Dreier zum 4:7 nach, aber die körperlich robusten und gut eingespielten Landeshauptstädter blieben am Drücker und zogen ein ums andere Mal fast ungestört von der Traunsteiner Verteidigung zum Korb. Während die Münchner auch die Rebounds dominierten, summierten sich die Ballverluste und Fehlwürfe der Baskets am Ende des Viertels zu einem 14:30-Rückstand.

Der zweite Spielabschnitt ließ sich besser an, Marcel Koulibaly und Adrian Mitchell versenkten zwei Drei-Punkte-Würfe. In der 17. Minute waren die Chiemgauer auf acht Punkte herangekommen. Doch Wurfpech und eine schwache Freiwurfausbeute verhinderten ein besseres Ergebnis. München Basket blieb bei der Taktik von Trainer Andy Sippach, insbesondere durch den großgewachsenen Maximilian May und Sebastian Ebertz zum Korb zu ziehen und auf Distanzwürfe weitgehend zu verzichten. Zum Halbzeitpfiff hatten die Traunsteiner fünf Punkte gutgemacht, mit 35:46 ging es in die Kabine.

Nach Wiederbeginn folgte die stärkste Phase der Heimmannschaft. Sie wirkte nun in der Defensive griffiger und konnte vorne die Wurfquote verbessern. Justin Sedlak gab mit einem Dreier das Signal zur Aufholjagd, und in der 25. Spielminute erzielte Adrian Mitchell tatsächlich den vielumjubelten Ausgleich zum 49:49. Wenn die Baskets-Fans nun dachten, dass ihr Team doch noch einen Heimsieg landen könnte, sahen sie sich bitter enttäuscht. Die Baskets verwandelten einige einfache Würfe nicht und gestatteten dadurch den Gästen einen Lauf. Diese ließen sich die Gelegenheit nicht entgehen und zogen wieder auf 58:49 davon. Das Viertel endete 65:53 für München.

In der abschließenden Spielphase gelang es dem Heimteam nicht mehr, entscheidend heranzukommen. Insbesondere die hohe Foulbelastung erwies sich als Hypothek. Pablo Schmidt und Adrian Mitchell mussten vorzeitig mit fünf Fouls vom Feld, auch Stefan Gruber musste sich nach seinem vierten Regelverstoß zurückhalten. Victor Langner gehörten mit zwei verwandelten Freiwürfen zum 74:85 schließlich die letzten Punkte des Spiels. Nach diesem fünften Spieltag der 2. Regionalliga Süd liegen die TVTler mit 4:6 Punkten auf Rang acht der Tabelle. Am kommenden Samstag treten sie bei den Dukes Dingolfing an, am 23. November folgt das nächste Heimspiel gegen den TSV Weilheim. Dann wollen die Baskets auch dem kürzlich verstorbenen langjährigen 1. Vorstand und Ehrenvorsitzenden des TV Traunstein, Rudolf Belser, gedenken.

Es spielten:

Chiemgau Baskets: Adrian Mitchell (23 Punkte /2 Dreier), Marcel Koulibaly (17/4), Justin Sedlak (14/1), Pablo Schmidt (9), Stefan Gruber (7), Noel Friedl (2), Victor Langner (2), Markos Bamis, Lukas Blank, Heye Gädt.

München Basket: Maximilian May (23), Sebastian Ebertz (18/1), Jacopo Marchesan (10), Arturo Adolhi (9), Jonathan Schleicher (8), Adrian Henkel (6), David Scheffels (4), Ariston Uttenreuther (4), Elias Munkler (3), Julius Wild.

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