Drama pur! – TSV verliert Playoff-Platz in letzter Sekunde

Eigentlich wollten die Regionalliga-Herren des TSV Nördlingen am Samstag die erneute Playoff-Teilnahme feiern. Dafür durfte man beim direkten Verfolger Jahn München nicht mit mehr als zwölf Punkten verlieren, am liebsten wollte man mit einem Sieg den Einzug in die Zwischenrunde klarmachen. Doch nachdem man über drei Viertel gleichauf und damit auf Kurs war, starteten die Hausherren im Schlussabschnitt einen Lauf. In einer dramatischen Schlussphase erzielen die Münchner mit der Schlusssirene den entscheidenden Korb, der sie an den Riesern vorbei auf Tabellenplatz Vier ziehen lässt und deren Playoff-Träume platzen lässt.

Mit einem klaren Ziel vor Augen reiste das Team von Trainer Ajtony Imreh in die Landeshauptstadt zum letzten Spiel der Vorrunde, um dort den letzten Schritt auf der Mission Playoffs zu machen. Dort startete man gut in die Begegnung, insbesondere Kapitän Josef Eichler und US-Boy Scottie Stone fanden früh ihre Treffsicherheit und streuten gleich mehrere erfolgreiche Dreier ein. Auch das TSV-Eigengewächs Julius Kluger brachte sich nach Zug zum Korb auf das Scoreboard, während sich Center Robin Seeberger seine Zähler von der Freiwurflinie erarbeitete. Nach anfänglichen Schwierigkeiten kamen auch die Gastgeber allmählich besser ins Spiel, schlossen klug ausgespeilte Angriffe erfolgreich ab und erhöhten den Druck in der Verteidigung. So stellten sie auf 20:18, bevor es in die erste Viertelpause ging.

Auch das zweite Viertel wurde zum munteren Hin- und Her, bei dem insbesondere die beiden Offensiven von sich überzeugen konnte. Beim TSV war es weiter vor allem Eichler, gegen dessen Physis und Erfahrung die jungen Münchner kaum Gegenmittel fanden. Auch seine Distanzwürfe fanden ihr Ziel und so sorgte er mit seinen 17 Zählern allein in der ersten Hälfte maßgeblich für den engen Spielstand. Absetzen konnte sich seine Truppe dennoch nicht, dafür hatte das Team von Trainer Hagen Schmidt selbst zu gute Lösungen im Angriff. Daher endete ein weiteres umkämpftes Viertel mit 37:35.

Damit lief für die Imreh-Truppe alles nach Plan und nur noch zwanzig Spielminuten trennten sie vom großen Saisonziel. Auch im dritten Viertel änderte sich daran vorerst nichts. Aufbauspieler Benedikt Schwarzenberger zog nun immer wieder aggressiv zum Korb, schloss dort erfolgreich ab oder wurde gefoult und verwandelte von der Freiwurflinie. Von dort legte auch Stone nach, bevor er zwei weitere Dreier versenken konnte. So erspielte man sich zwischenzeitlich eine knappe 51:47 Führung, die Jahn jedoch schnell durch einige gute Verteidigungssequenzen und einen Dreier mit der Schlusssirene des Spielabschnittes wettmachen und auf 58:58 stellen konnte.

Auf eine stimmungsvolle Jahn-Halle wartete damit eine spannende Schlussphase, in der die Gäste allerdings die deutlich bessere Ausgangslage hatten. Durch den 75:63 Erfolg im Hinspiel mussten sie das Spiel nicht zwingend gewinnen, durften jedoch auch nicht mit mehr als zwölf Punkten unterliegen. Dessen bewusst kamen die Münchner angestachelt aus der Unterbrechung, fest entschlossen die TSVler noch einmal ins Wanken zu bringen. Dennoch brauchten auch sie etwas, bis der starke Guard Mateo Jukic gleich mehrmals erfolgreich abschließen konnte. Mit einem Stone-Dreier und Zählern von Guard Leo Schwarzenberger konterten die Göste, taten sich dann aber von Minute zu Minute schwerer gegen die aggressive Jahn-Defense zu Punkten zu bekommen. Diese scorte in dieser Phase vor allem über den ehemaligen Bundesliga-Profi Richard

Freudenberg. Das Resultat, ein 16:6 Lauf der Hausherren, brachte die Rieser zunehmend in Bedrängnis, als man bei rund zwei verbleibenden Minuten mit 64:74 in Rückstand lag. Die Münchner versuchten Ballgewinne zu erzwingen oder foulten schnell, um die Uhr anzuhalten. Von den daraus resultierenden Freiwurfversuchen ließen die Gäste zu viele liegen, sodass Freudenberg bei sechs Sekunden und 79:68 mit einem verbleibenden Freiwurf die Chance auf einen Geniestreich blieb. Er warf den Ball absichtlich hart gegen das Brett, von wo er gegen den Ring und anschließend in die von Spielern umkämpfte Zone fiel. Ein harter Kontakt gegen den zu Boden gehenden Seeberger bleibt ohne Pfiff, Eichler und Stone ziehen mit Münchnern um den Ball, auch sie fallen beide hin, das Spielgerät dem Münchner Topscorer Sadikovic vor die Füße, der ihn nur noch durch den Ring „dunken“ muss, bevor die Schlusssirene ertönt. Jahn-Fans stürmen das Spielfeld, Fassungslosigkeit beim TSV. Es war genau der eine Korb zu viel, der auf 81:68 stellte und die Hausherren den direkten Vergleich gewannen ließ.

Denkbar unglücklich verpassen merklich enttäuschte Nördlinger damit im letzten Spiel der Vorrunde Tabellenplatz Vier und dürfen damit nicht an der Endrunde um den Aufstieg teilnehmen. Nachdem man über weite Strecken alles im Griff hatte, war es am Ende die Nervosität und fehlendes Wurfglück, durch die man dem harten Druck der Gastgeber nicht mehr standhalten konnte und sie in der Schlussphase davonziehen lassen musste. Diesen muss zu einer unglaublichen Aufholjagd gratuliert werden, die wohl beiden Mannschaften noch lange in Erinnerung bleiben wird. Für die Nördlinger geht es damit in die Playdowns, in denen gegen Teams aus der Nordstaffel gegen den Abstieg gespielt wird.

Für Nördlingen spielten:

Stone (29 Punkte), Eichler (20), Bullock (1), Hirsch (1), Schwarzenberger, L. (5), Schwarzenberger, B. (4), Kluger (2), Seeberger (6), Schröppel, Hahn

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