Für die Aschaffenburg Baskets geht es nach einer durchwachsenen Saison am 8. Februar in den Playdowns um den Klassenerhalt in der 1. Regionalliga. Nur vier Siege gelangen den Korbjägern aus Goldbach in den 14 Spielen der regulären Saison - eine zu maue Ausbeute, um zum Kreis der Playoff-Anwärter zu gehören. Vor der Saison gab sich die Mannschaft selbst noch das klare Ziel: Playoffs. Dieses Ziel verfehlte sie am Ende deutlich. Auch die Ausgangssituation vor den anstehenden Abstiegsspielen könnte deutlich rosiger sein. Lediglich zwei Punkte trennen sie von den unbeliebten Abstiegsrängen. Im Interview mit unserer Redaktion stand der Trainer der Aschaffenburger Basketball, Jerome Schaefer, Rede und Antwort.
Ihr seid erneut an den Playoffs gescheitert. Müssen die Ambitionen in Zukunft zurückgeschraubt werden?
Schaefer: Die Saisonziele gebe ich nicht als Verein oder Trainer vor, sondern die Saisonziele erarbeitet sich die Mannschaft. Meine Spieler sind alle talentiert und wahnsinnig ehrgeizig. Deswegen fand ich das Saisonziel auch realistisch. An dem Ansatz soll sich auch in Zukunft nichts ändern. Aber das ist alles noch Zukunftsmusik - ich schaue gerade nur auf die Playdowns, das zählt erstmal.
Zukunft beiseite - wie fällt Ihr erstes Urteil über die vergangenen 14 Saisonspiele aus?
Schaefer: Erstmal enttäuschend natürlich, gerade weil wir unser Saisonziel nicht erreicht haben. Aber man muss das Ganze auch einordnen: Vor der Saison kann man die anderen Teams immer schwer einschätzen, das ist wie eine Black Box. Und im Rückblick muss ich feststellen, dass unsere Gegner dieses Jahr erfahrener und eingespielter waren. Breitengüßbach, das aus der Pro-B abgestiegen ist. Veitshöchheim ist seit einigen Jahren im Kern gleich und hat sogar noch einen Bundesligaspieler dazu bekommen. Bei Dresden und Jena seit drei Jahren ein ähnliches Bild. Bei uns war es diese Saison das Gegenteil, viele neue Spieler, junge Spieler. Trotzdem bin ich enttäuscht, aber immerhin ist es erklärbar.
Neben dem sportlichen Ziel hatten Sie vor der Saison vor allem die Weiterentwicklung der Spieler in den Fokus gerückt - inwieweit ist das gelungen?
Schaefer: Einige der Spieler wurden definitiv stabiler in ihren Leistungen. Isaac (Obanor), zum Beispiel, war letztes Jahr schon gut und hat sich gerade kommunikativ auf dem Feld gesteigert. Aber jetzt muss er noch an seinen Qualitäten als Führungsspieler arbeiten. An und für sich gefällt mir die Entwicklung dieses Jahr, wir spielen schneller, mannschaftsdienlicher und verteidigen besser. Was uns dieses Jahr wieder das Genick gebrochen hat, war die schlechte Wurfquote. Da haben wir es die gesamte Runde nicht geschafft, auf einem guten Level zu bleiben.
Was jetzt kommt, sind die Playdowns. Wie schaffen Sie es, die Spieler nochmal darauf einzustellen?
Schaefer: Jetzt geht es um den Klassenerhalt. Das wird kein Selbstläufer, das muss jedem klar sein. Jeder Spieler ist in der Pflicht, sein Leistungsmaximum zu bringen. Da hängt ja auch ein Stück weit die Zukunft des Vereins dran. Aber wenn sie ihr Potenzial abrufen, bin ich da guter Dinge.
Die erste Chance in Richtung Klassenerhalt bietet sich den Spielern von Jerome Schaefer am Samstag. Dann empfangen die Baskets den TV Augsburg um 20 Uhr in der TV-Sporthalle in Goldbach. Für die Fuggerstädter lief die Saison nicht ganz optimal. Genau wie die Aschaffenburg Baskets gewannen sie vier ihrer 14 Saisonspiele, allerdings konnten sie nur zwei davon mit in die Playdowns nehmen. Damit stehen sie bereits zu Beginn der Abstiegsspiele mit dem Rücken zur Wand am Tabellenende.
Auf zwei Spieler müssen die Baskets besonders aufpassen: Stjepan Topalovic und Lewis Londene. Das Shooting Duo der Augsburger wirft zusammen im Schnitt 26 Punkte pro Spiel. Der 1,88m große Londene kehrte erst diese Saison nach Augsburg zurück. Zuvor war er Kapitän der Pro-B Mannschaft der Hessing Kangaroos. Die Partie gegen Augsburg wird also gleich zu Beginn der erste Härtetest für die Mannschaft von Jerome Schaefer in den Playdowns der 1. Regionalliga.
Main Echo, Alexander Rippberger