Mit einem Heimspiel gegen die Uni-Riesen aus Leipzig startete für den TSV Nördlingen am Samstag die Mission „Klassenerhalt“, auf der man mit einem ersten Sieg früh seine Position als Spitzenreiter der Playdown-Tabelle untermauern wollte. Doch hartnäckige Gäste halten das Spiel lange offen. Erst gegen Ende verschaffen sich die Hausherren Luft und können dank einer Ausnahmeleistung ihres Topscorers den wichtigen ersten Erfolg verbuchen.
Den eigenen Ansprüchen entsprechend motiviert starteten die Rieser in die Partie und konnten durch einen Dreier von Kapitän Josef Eichler, gefolgt von einem gut herausgespielten Korbleger von Scottie Stone in Führung gehen. Gäste-Trainer Stackhouse nutzte eine frühe Auszeit, um seine Truppe wachzurütteln, was ihm gelang, denn in der Folge fanden auch sie bessere Lösungen im Angriff. Insbesondere von der Dreierlinie traf man nun gut, gleich drei Versuche fanden ihr Ziel und hielten die Sachsen im Spiel. Für den TSV trafen die beiden Eigengewächse Pascal Schröppel und Julius Kluger, bevor Stone mit seinem Dreier den 29:24 Schlussstrich unter ein offensiv hervorragendes erstes Viertel der Gastgeber setzte.
Im zweiten Viertel legten beide Teams merklich mehr Fokus auf die Verteidigung, was zu weniger Zählern auf beiden Seiten und sinkenden Wurfquoten führte. In diesen Phasen werden Nördlingens erfahrene Punktelieferanten Eicher und Stone besonders wichtig, die durch ihre individuelle Klasse auch gegen aggressive Verteidigung gute Offensivaktionen kreieren können und dies auch taten. Stone per Dreier und von der Freiwurflinie, Eichler aus der Mitteldistanz. Doch die Leipziger hielten gut dagegen, suchten und fanden ihren Topscorer, Center Perez, in der Zone, ließen den Ball gut laufen und attackierten den Korb zielstrebig. Nach mehreren Führungswechseln endete ein umkämpftes zweites Viertel so mit 43:42.
Die Gäste erwiesen sich somit als unangenehmerer Kontrahent, als es ihre Tabellenposition vermuten ließ und verlangtem dem TSV einiges ab. Dieser musste sich steigern, wenn er sich absetzen wollte. Doch auch nach dem Seitenwechsel gelang ihm das zunächst nicht. Im Gegenteil kamen die Leipziger gut aus der Kabine und konnten sich durch einen Dreier und weitere Perez-Punkten mit 47:43 leicht in Führung bringen. Die Hausherren antworteten durch Aufbauspieler Benedikt Schwarzenberger und dessen Korbleger, der danach auch Kluger für leichte Punkte in Szene setzte, bevor Stone das tat, was er am besten kann und zwei Würfe aus dem Dreierland versenkte. Trotz dessen 15 Zählern allein im dritten Abschnitt, ging dieser knapp mit 21:22 an die Sachsen, die damit auf 64:64 stellten und die Hermann-Kessler-Halle auf einen spannenden Schlussspurt vorbereiteten.
In engen Schlussphasen erwischte das Team von Trainer Ajtony Imreh in dieser Saison nicht immer ein glückliches Ende, weshalb man alles dafür tat, das Spiel nicht erst in den letzten Minuten auf seine Seite zu reißen. Und so startete man einen Lauf, der zu einem besseren Zeitpunkt nicht hätte kommen können. Die Defensive war nun hellwach, aggressiv und arbeitete leidenschaftlich zusammen. Mit nur sechs zugelassenen Leipziger Zählern im vierten Viertel legte man den Grundstein für den eigenen Angriff. Nach Ballgewinnen schaltete man Blitzschnell um, was abermals Kluger vor allem Kluger für schnelle Punkte nutzte, nach Fehlversuchen erkämpfte man sich häufig zweite Chancen. Stone versenkte weiter teils wilde Würfe und baute mit seinem neunten Dreier im Spiel den Vorsprung aus. Den Gästen schwanden langsam die Kräfte, Gegenmittel gegen, von der mitgerissenen Heimkulisse angestachelte, Rieser fand man nun nicht mehr. So spielte der TSV die Uhr routiniert herunter und brachte die 80:70 Führung über die Ziellinie.
Ein hervorragendes letztes Viertel sichert dem TSV damit den wichtigen ersten Sieg im Kampf um den Klassenerhalt. Gegen unangenehme Leipziger, die sich auswärts teuer verkauften, ließ sich der Tabellenführer nicht aus der Ruhe bringen und erhöhte die Intensität genau zum richtigen Zeitpunkt. Überragende Zahlen legte abermals Stone mit schwindelerregenden 45 Punkten bei neun verwandelten Dreiern auf. Für genauso viel Begeisterung dürften auf den Tribünen allerdings auch die starke Performance der Nördlinger Talente, allen voran Julius Kluger mit acht Punkten und elf Rebounds, sowie Benedikt Schwarzenbergers sieben Zähler und acht Assists gesorgt haben. Mit einem guten Gefühl können sich die Rieser nun auf die nächste Aufgabe vorbereiten, zu der es am kommenden Samstag nach Bamberg geht.
Für Nördlingen spielten:
Stone (45 Punkte), Eichler (11), Bullock (2), Schröppel (3), Kluger (11), Schwarzenberger, B. (7), Schwarzenberger, L. (2), Seeberger (2), Brown, Hahn, Hirsch, T., Hirsch, M.