Das Duell der zwei besten Teams der Relegationsrunde stand für die Regionalliga-Herren des TSV Nördlingen auf dem Programm, als man sich am Samstag nach Aschaffenburg zum direkten Verfolger und ebenfalls ungeschlagenen Tabellenzweiten aufmachte. Dort wurde es über weite Strecken der erwartete offene Schlagabtausch, bis dem TSV am Ende die Kräfte fehlten, um einem starken Schlussspurt der Hausherren Paroli zu bieten.
Nach jeweils drei gewonnenen Spielen traten beide Mannschaften mit viel Selbstvertrauen und der Erwartungshaltung, diese Serie fortzusetzen, an, was sich in einer offensivfreudigen Anfangsphase widerspiegelte. Kapitän Josef Eichler eröffnete die Nördlinger Körbejagd, bevor Aufbauspieler Benedikt Schwarzenberger gleich mehrmals den Weg zum Korb fand und erfolgreich abschloss. TSV-Topscorer Scottie Stone verwandelte seine ersten Würfe und auch Center Robin Seeberger mühte sich in der Zone zu Zählern. Auf der Gegenseite bekam seine Mannschaft allerdings das erst 19-Jährige Talent Dejan Lukac nicht unter Kontrolle, das acht seiner insgesamt 15 Punkte bereits im ersten Viertel erzielte und maßgeblich für die knappe 21:18 Führung seiner Baskets sorgte.
Im zweiten Viertel zeigte sich ein ähnliches Bild. Beide Teams hatten Freude am Angriff und tauschten munter Körbe aus. Zunächst sorgte bei den Gästen Stone für diese, den auch eine auf ihn konzentrierte, intensive Verteidigung nicht am Körbewerfen hindern konnte. Als die Baskets einen kleinen Lauf starteten, den Nördlingens Headcoach Ajtony Imreh früh mit einer Auszeit zu bremsen wusste, waren es allerdings die eigenen Nachwuchstalente, die die Gäste zurück in die Spur brachten. Erst die beiden Guards Pascal Schröppel und Benedikt Schwarzenberger, dann auch Julius Kluger, der sich seine Zähler an der Freiwurflinie erarbeiten konnte. Sie verhinderten, dass sich die Baskets, die sich nun vor allem von der Dreierlinie erheblich gesteigert hatten, weiter absetzen konnten und man blieb mit 39:45 auf Schlagdistanz.
Die Hausherren wollten sich nach dem Seitenwechsel nun endgültig absetzen und kamen daher mit viel Energie und Intensität aus der Pause. Doch die Rieser hielten dagegen und konnten sich im Angriff weiterhin vor allem auf ihr Duo auf den kleinen Positionen verlassen. Da Stones Dreier nicht wie gewohnt fallen wollten, suchte der US-Amerikaner immer wieder den Weg zum Korb oder versenkte Würfe aus der Mitteldistanz. Schwarzenberger tat es ihm gleich und stellte seine Abschlussqualitäten unter Beweis, als er gleich mehrere schwierige Korbleger verwandelte. Dennoch konnte seine Mannschaft den Rückstand nicht verringern. Dafür ließen die Baskets den Ball zu gut laufen, hatten neben Lukac, mit dem starken Point Guard Jeßberger oder Center Miller-Jose weitere gute Optionen, die sich auch von einer gesteigerten Gästedefense nicht am Körbewerfen hindern ließen. So lief der TSV noch immer einem 59:66 Rückstand hinterher, wobei aber noch genügend Zeit blieb, diesen wettzumachen.
Es folgten hart umkämpfte Minuten, in denen sich beide Teams zunächst schwertaten, im Angriff gute Lösungen zu finden und man sich einige Ballverluste leistete. Die Rieser konnten diese Phase nicht für einen eigenen Lauf nutzen, was vor allem daran lag, dass die, in den vergangenen Spielen so hochprozentig verwandelten, Würfe aus dem Dreierbereich, diesmal so gar nicht fallen wollten. Mit 65:71 bei nur noch rund drei Minuten zu spielen, hatte man zwar noch immer alle Chancen, doch fehlte, der schmalen Rotation geschuldet, die Kraft, um den Rückstand noch einmal aufzuholen. Stattdessen starteten die Baskets eine Schlussoffensive, auf die der TSV keine Antwort mehr fand. Einen 11:0 Lauf später musste sich dieser erstmals in den Playdowns mit 65:83 geschlagen geben.
Gegen hervorragend eingespielte Aschaffenburger konnte der TSV nicht seine beste Leistung abrufen, die es gebraucht hätte, um die Ungeschlagenen in eigener Halle zu bezwingen. Mit Blick auf die miserable Dreierquote – nur einer von 23 Versuchen fand sein Ziel – konnte man das Spiel erstaunlich lange eng halten. Doch mit nur acht Spielern im Aufgebot fehlte am Ende die Kraft, die jungen Talente der Baskets zu stoppen. Damit geben die Gäste die Tabellenführung an diese ab, haben jedoch kaum Zeit sich groß darüber zu ärgern, denn am kommenden Samstag wartet mit dem Tabellendritten aus Leipzig bereits die nächste schwierige Auswärtsfahrt.
Für Nördlingen spielten:
Stone (34 Punkte), Seeberger (6), Eichler (6), Schröppel (2), Kluger (3), Schwarzenberger, B. (12), Schwarzenberger, L., Hahn