Coach Waltons Relativitätstheorie

Am gestrigen Samstag gab es eine scheinbar RELATIV deutliche Niederlage für die Regionalligadamen von MÜNCHEN BASKET. Die Landeshauptstädterinnen verloren gegen die Fireballs aus Bad Aibling mit 29:65.

Wirft man jedoch einen genaueren Blick auf die Gastgeberinnen aus dem Landkreis Rosenheim, so wird deutlich, dass deren Kader Großteils aus ehemaligen (oder aktiven) Auswahl-, Bundesliga- und Nationalspielerinnen besteht, welche auch, im Gegensatz zum letzten Spiel der Aiblingerinnen gegen den MTV (ohne deren Leistung schmälern zu wollen), alle angetreten sind – und so gesehen haben sich die Münchnerinnen RELATIV gut geschlagen.

Wirft man nun einen Blick auf die Relativitätstheorie, befasst diese sich mit der Struktur von Raum und Zeit sowie mit dem Wesen der Gravitation.

Den Raum haben die Damen von MÜNCHEN BASKET, zumindest defensiv, relativ gut beherrscht :-) Vor allem den Raum über den Brettern konnte man aus Münchner Sicht gut behaupten und am Ende das Reboundduell mit 44:43 hauchdünn für sich entscheiden.

Und auch ihre Zonenverteidigung hat der erfahrenen Aiblinger Truppe sicherlich mehr Probleme bereitet, als zu erwarten war. Natürlich findet ein so erfahrenes Team wie die Fireballs auf Dauer gesehen immer wieder Lösungen, um zu punkten – dafür benötigten sie aber meist mehrere Anläufe, oder Ballgewinne mit daraus resultierenden Fastbreaks.

Offensiv war der vorhandene Raum anscheinend meist nicht groß genug für die Damen von Coach Walton – nur so kann er sich erklären, dass das Spacing oftmals wieder einmal gar nicht passte. Es fehlten oft die offenen Anspielstationen. Daraus resultierend, im Verbund mit der druckvollen Verteidigung der Aiblingerinnen (hier machte vor allem Maria Perner einen hervorragenden Job), leisteten sich die Münchnerinnen 31(!!!) Ballverluste – zudem gelangen Aibling 19 (!!!) Steals. Das wäre selbst an sogenannten „Sahnetagen“ zu viel für jedes Team, als dass man um den Sieg mitspielen könnte.

Kommen wir zur Zeit: Eine der zwei wichtigsten Ideen Einsteins war, dass die Zeit nicht immer gleich schnell vergeht. So kann zum Beispiel eine Sekunde mal länger dauern und mal kürzer.

Das Spiel war in manchen Phasen definitiv zu schnell für die Landeshauptstädterinnen – dann hatten sie den Fireballs kaum etwas entgegenzusetzen. Aibling führte auch viel zu schnell mit 8:0, wohingegen es (gefühlt) ewig dauerte bis die Münchnerinnen endlich ihren ersten Korb erzielen konnten (nach 5:11 Minuten).

Es dauerte auch ziemlich lange, bis MÜNCHEN BASKET im Spiel angekommen war. Im zweiten und dritten Viertel gelang es endlich Basketball zu spielen, was auch die Viertelergebnisse von 16:12 sowie 12:10 beweisen. Hätte man hier aufgehört, so wäre es zwar immer noch eine Niederlage gewesen, aber mit 48:26 einigermaßen erträglich. Es war aber noch ein ganzes Viertel zu spielen. Hier wurde die Zeit wieder lang zu zäh. Ganze 7:23 Minuten dauerte es, bis MÜNCHEN BASKET wieder einen Korb erzielen konnte – was mich zum Wesen der Gravitation führt.

Auf der Erde bewirkt die Gravitation (Schwerkraft), dass alle Körper nach unten fallen, oder bei zu wenig Energie nicht hoch genug steigen. Beides war an diesem Tag ein Problem für die Landeshauptstädterinnen. Viele Würfe vielen einfach nicht – der Korb war wie vernagelt – 9 von 44 (20%) aus dem 2er-Bereich sowie 3 von 11 (27%) aus dem 3er-Bereich sprechen eine deutliche Sprache. Hier muss man deutlich besser werden, auch im Hinblick auf die Playdowns.

Jetzt heißt es aber erstmal konzentrieren auf den nächsten Gegner sowie auf das Hier und Jetzt. Schließlich kommt mit dem TV 1847 Augsburg kommendes Wochenende der derzeitige Tabellenzweite in die Dachauer Straße. Hört sich wiederum RELATIV eindeutig an, aber warten wir ab, wer Raum und Zeit beherrschen kann :-)

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