Alles eine Frage der Kondition?

Die Damen von MÜNCHEN BASKET starteten vielversprechend ins Spiel gegen den ungeschlagenen Tabellenführer aus Nördlingen, die erste Halbzeit wurde dennoch zum Desaster. Alles schien zu Beginn nach Plan zu laufen, man konnte selber punkten und auch die Gegnerinnen zogen nicht übermäßig davon, doch dann kam wieder einmal der große Einbruch. Dieses Mal lag es aber nur bedingt am Druck der Gegnerinnen und daraus resultierenden Ballverlusten, sondern vielmehr an der schwachen defensiven Leistung.

Fehlende Kondition, mangelnde Kommunikation und ab und an der fehlende Wille, das Letzte aus sich heraus zu holen, führten immer wieder zu 3-gegen-1-Überzahlsituationen der Nördlingerinnen, welche diese dankend annahmen und in Punkte ummünzten. Und so lag man folgerichtig bereits zur Halbzeit mit 25:50 hinten. In der Pause hat der Trainer der Münchenerinnen auf sein Team eingeredet – vergeblich. Am Ende musste man gar ein 57:102 hinnehmen. So konnte man zwar einerseits die bisher meisten Punkte in dieser Saison erzielen, hat aber andererseits auch so viele Punkte wie noch nie zuvor kassiert.

Coach Walton redet daher gar nicht erst lange um den heißen Brei herum: „Unsere Defense war eine Katastrophe. Das muss man ganz einfach zugeben. Hier haben wir die größte Baustelle.“ Auch bei den Niederlagen gegen Jahn München und MTV München haben wir zu viele Körbe kassiert. Wenn dann noch eine Reihe von Turnovern hinzukommen, dann ist es halt unmöglich an einen Sieg auch nur zu denken.“

Woran das liegt, dass die Münchnerinnen regelmäßig einbrechen, ist eine gute Frage. Zum einen ist es sicher, wie erwähnt, eine Frage der Kondition, der körperlichen Verfassung. Für den geübten Beobachter ist klar, die Hauptstädterinnen laufen den anderen Teams bis jetzt hinterher. Doch es nur an der Kondition festzumachen wäre wahrscheinlich zu einfach. Der Trainer der Münchnerinnen hat schon einiges probiert: Das Training umgestellt, mitten in der Saison den Konditionsanteil erhöht, die Mannschaft beschworen. Aber bisher alles erfolglos. Vielleicht ist es auch eine Kopfsache. Dann muss es schnell aus den Köpfen heraus.

Auch, wenn es sicherlich kein Allheilmittel für die derzeitige Lage bei MÜNCHEN BASKET gibt, so ist der Trainer doch guter Hoffnung: „Ich sehe immer wieder Schritte in die richtige Richtung. Die Stimmung im Team ist auch gut. Einzig die Ergebnisse sind es nicht. Jetzt sind wir alle gefordert. Wir dürfen jetzt nicht aufgeben, müssen weitermachen. Richtig Gas geben, auch im Training. Irgendwann holen wir uns dann auch die Siege. Da bin ich mir sicher.“

Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Münchnerinnen mal über ein ganzes Spiel Leistung bringen und nicht wieder früh, insbesondere bei einem Rückstand, einbrechen. Sonst drohen weitere Pleiten.

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